Lilien im Sommerwind: RomanNora Roberts
Heyne Verlag 2004-02-01 Taschenbuch 560 Seiten
Originaltitel: Carolina Moon, 2000
Inhalt:Progress, ein kleines Städtchen im Süden der USA: Hier lebt die 8-jährige Tory Bodeen mit ihren Eltern in ärmlichen Verhältnissen. Tory hat Visionen/übernatürliche Ahnungen, die ihrem strenggläubigen (und alkoholabhängigen) Vater ein Dorn im Auge sind. Regelmäßig verprügelt er seine junge Tochter deswegen.
Trost findet Tory in der Gesellschaft ihrer besten Freundin Hope Lavelle, die aus der angesehensten Familie von Progress stammt. Als sich die beiden Kinder eines Nachts im einsamen Sumpf verabreden, wird Hope vergewaltigt und ermordet, der Täter wird nie gefasst.
18 Jahre später kommt Tory zurück an den Ort ihrer Kindheit, um das Verbrechen aufzuklären, aber auch, um sich eine neue Existenz in Progress aufzubauen. Sie eröffnet einen Geschenkartikelladen, frischt alte Bekanntschaften auf und kommt dabei auch Hopes Bruder Cade näher. Bald findet Tory, auch mithilfe ihrer übersinnlichen Gabe, heraus, dass Hope nicht das einzige Opfer war...
Meine Meinung:Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch herangegangen und konnte dann aber nicht mehr aufhören zu lesen. Die Kombination aus Liebes- und Krimigeschichte fand ich äußerst gelungen. Der Crime-Plot war vom Umfang her genau richtig, nicht zu viel, nicht zu wenig. Einige falsche Fährten wurden gelegt, so dass man nicht schon vom ersten Moment an wusste (höchstens erahnen konnte), wer der Täter ist.
Auch die Liebesgeschichte zwischen Tory und Cade hat mir gut gefallen, wobei mir die (leider nur kurze) Nebengeschichte zwischen Cades Schwester Faith und dem Tierarzt sogar noch besser gefallen hat.
Eine von Nora Roberts großen Stärken beim Schreiben ist es, das Geschehen in einer Kleinstadt einerseits normal und belanglos, andererseits aber auch lebensnah und liebenswert darstellen zu können, und diese Stärke kommt bei „Lilien im Sommerwind“ voll zum Tragen. Klar, es wimmelt nur so von Klischees und Stereotypen, aber bei Nora Roberts klingt es trotzdem meist so normal nett, dass ich dieses Buch einfach gern gelesen habe und mich dabei gut unterhalten und entspannt gefühlt habe. Am besten liest man "Lilien im Sommerwind" an einem heißen Sommertag bei einem kalten Getränk auf dem Balkon oder im Garten.
Ein Wort noch zu Torys übersinnlicher Gabe: Eigentlich bin ich überhaupt kein Fan von Nora Roberts übersinnlichen Büchern, ich mag ihre normalen lieber. Aber bei „Lilien im Sommerwind“ spielt Torys Gabe wirklich nur eine kleine Nebenrolle, nicht zu vergleichen z.B. mit „Abendstern“, wo das Übernatürliche eine sehr viel größere Rolle spielt.
Meine Wertung:„Lilien im Sommerwind“ gehört zu meinen Top-5-Lieblingsbüchern von NR. Von mir gibt es
4,5 von 5 Punkten.
„Carolina Moon - Lilien im Sommerwind“ wurde 2006 übrigens auch verfilmt, mit Claire Forlani und Oliver Hudson in den Hauptrollen. Leider habe ich den Film noch nicht gesehen, würde das aber gerne nachholen, wenn er das nächste Mal wieder im Fernsehen kommt.
Carolina Moon - Lilien im SommerwindNora Roberts mit Claire Forlani, Oliver Hudson und Josie Davis
Sony Pictures Home Entertainment 2007-08-02 DVD