Louise im blauweiß gestreiften Leibchen von Mathias Nolte

Liebesromane unserer Zeit ala Sparks, Ahern, Patterson und Co

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Louise im blauweiß gestreiften Leibchen von Mathias Nolte

Beitragvon ina » 07.12.2009, 15:38

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Louise im blauweiß gestreiften Leibchen
Mathias Nolte
Deuticke im Zsolnay Verlag 2009-07-27 Gebundene Ausgabe 333 Seiten

Klappentext:
Charlotte Pacou, genannt Charlie, hat das ehemalige Büro eines Privatdetektivs in Berlin gemietet, ohne jede Absicht, sich in diesem Metier zu versuchen. Doch als es an der Tür klopft und plötzlich Daniel Baum vor ihr steht, nimmt sie, ohne genau zu wissen, warum, seinen Auftrag an, nach dem verschwundenen Gemälde "Louise im blauweiß gestreiften Leibchen" zu suchen. Jonas Jabal, der Maler, von dem dieses Porträt seiner Freundin Louise stammt, hat 1959 in Ost-Berlin in der DDR Selbstmord begangen, als junger Mann am Beginn einer vielversprechenden Karriere. Charlie begreift schnell, dass sie ihren Auftrag nur erfüllen kann, wenn sie versteht, was damals geschehen ist. War Louise, das schöne reiche Mädchen aus dem Westen, der Grund, wieso Jonas nicht mehr leben wollte?

Meine Meinung:

Erstmal ist die Geschichte sehr schön geschrieben und die Charaktere sind so unterschiedlich, dass sie sich schnell einprägen... und ebendies hat mir sehr geholfen nach den Pausen wieder in die Geschichte rein zu kommen; die einzelnen Protagonisten haben eine Distanzierung gar nicht erst zugelassen.

Nun ist dieses Buch nicht unbedingt mein übliches "Lesefutter", aber die Komplexität hat mich doch sehr fasziniert...Über Dan Baum mach ich mir noch nicht viele Gedanken - er ist, wie er ist und das scheint im Moment zu reichen. Mit Charlie hatte ich stellenweise noch Identifizierungsprobleme - ich verstehe ihren Beweggrund nicht, diesen "Auftrag" anzunehmen, denn wenn sie ihrer normalen Arbeit nicht nachgehen möchte muss sie das auch nicht; auch ihre Besessenheit für Louises Geschichte, ich möchte sogar sagen, ihre Art Sich-gänzlich-in-Louise-hineinzuversetzen kam für mich sehr schnell und eigentlich grundlos - sie ist von ihr fasziniert, aber wieso?
Ganz anders geht es mir mit Louise - sie hat eine so erfrischende Art das Leben als Ganzes zu sehen, mit dem ich mich schnell anfreunden konnte. Jonas ist der typische Stubenhocker, aber es freut mich zu sehen, wie er in Louises Gegenwart richtiggehend aufblüht.

Mein erster Eindruck war durchaus ein Positiver, obwohl ich die Geschichte in der Zeit um 1959 noch interessanter finde...man merkt, dass Details für Mathias Nolte wichtig sind, denn er legt sehr viel Wert auf diese - sie ermöglichen es dem Leser sich die von ihm erschaffene Welt detailliert und facettenreich vorzustellen.

Alles in allem war "Louise im blauweiß gestreiften Leibchen" ein sehr schönes Buch und hat mich mehr gefesselt, als ich zuerst erwartet hätte.

Wertung:
4 von 5 Punkten

:stern
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