Phillipa Fioretti- Lass es bloß nicht Liebe sein

Liebesromane unserer Zeit ala Sparks, Ahern, Patterson und Co

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Phillipa Fioretti- Lass es bloß nicht Liebe sein

Beitragvon Lesefratz » 25.02.2011, 12:54

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Lass es bloß nicht Liebe sein: Roman
Phillipa Fioretti
Blanvalet Taschenbuch Verlag 2011-01-17 Taschenbuch 352 Seiten
Originaltitel: The Book of Love
Erscheinungsdatum: Januar 2011
Genre: Contemporary

Meine Zusammenfassung:
Lily und Freund Robbie haben aus ihrem gemeinsamen Hobby einen Beruf gemacht. Sie betreiben ein kleines Antiquariat. Eines Tages kehrt Robbie von einer Reise zurück; kistenweise antike und alte Bücher im Gepäck. Doch sie sind fast alle in einem sehr schlechten Zustand, so dass Lily ihrem Freund bereits die Leviten lesen möchte. Dann jedoch wendet sich das Blatt, denn eines der Bücher entpuppt sich als wahrer Schatz. Dumm nur, dass dieses Buch laut William Isyanov, einem Kunstermittler, Diebesbeute ist. William, der von seiner Firma den Auftrag bekommen hat, das Buch seinem letzten Eigentümer zurückzubringen, stellt Robbie unbequeme Fragen, denen dieser jedoch ausweicht. Am nächsten Tag ist er verschwunden- mit ihm das Buch, außerdem hat er das gemeinsame Bankkonto von Lily und sich geplündert.
Lily ist verzweifelt und schockiert. Zwar hat ihre Beziehung zu Robbie in den Jahren einige Risse bekommen, doch wie kann er nur zu solch einer niederträchtigen Tat fähig sein, oder wurde er etwa gekidnappt? Es sind bereits einige Menschen hinter dem seltenen Buch her, die sich auch nicht scheuen, dafür eine Straftat zu begehen. Wird William Lily eine Stütze und brauchbare Hilfe auf der Suche nach ihrem Freund sein?

Meine Einschätzung:
"Lass es bloß nicht Liebe sein" ist ein leichter Liebesroman, der durch sein Setting wahres Urlaubsfeeling versprüht. Es ist der Debütroman der Autorin Phillipa Fioretti und obwohl er sich leicht lesen lässt und durchaus Unterhaltungswert besitzt, weist er dennoch kleine Schwächen auf.
Diese Schwächen sind zwar nicht gravierend, doch stellenweise ein wenig verwirrend- so wirkt die Heldin Lily stellenweise etwas uninspiriert- man versteht ihr Denken und Handeln nicht wirklich, auch wenn sie ihr Herz am rechten Fleck hat. Lily lebt seit Jahren zusammen mit Robbie, einem notorischen Fremdgänger. Obwohl sie nach jedem Seitensprung seinerseits gekränkt ist, versucht sie großzügig darüber hinwegzusehen, weil Robbie einst, als es ihr gesundheitlich sehr schlecht ging, zu ihr hielt. Aber sie stellt sich auch seinen anderen Schwächen gegenüber blind und taub, selbst als sie William kennen lernt, dessen Verhalten sich komplett von Robbies unterscheidet.
Die Unentschlossenheit und Unsicherheit Lilys steht in einem großen Kontrast zu ihrem nach außen hin getragenen Verhalten. So schlägt sie stets einen lockeren, humorvollen Ton an, kehrt die toughe Geschäftsfrau heraus und gibt sich sehr selbstbewusst, schnell aufbrausend und ab und an leider auch etwas zickig.
Aber man lernt im Laufe des Romans auch die wahre Lily kennen, eine romantische, verträumt naive junge Frau, die immer noch von der großen Liebe träumt. In diesen Momenten bereitet der Roman sehr viel Lesespaß und man kann sich sehr gut in Lily hineinversetzen. Ein weiterer Pluspunkt ist die sehr bildhafte Darstellungskraft der Autorin. Besonders die Szenen in Italien sind interessant und unterhaltsam geschildert ohne dass man mit irgendwelchen Längen zu kämpfen hat. Gerade dort hatte ich mir mehr Romantik erhofft, doch stattdessen baut die Autorin immer wieder Missverständnisse zwischen ihrem Heldenpaar ein, die an dieser Stelle unnötig waren, da schon allein die Suche nach dem gestohlenen Buch für spannende Momente hätte sorgen können. Abgesehen davon ist dieser Roman sehr nett für Zwischendurch und auch als Strandlektüre geeignet.
Einen Kritikpunkt habe ich jedoch noch anzubringen- die Übersetzung ist leider nur mäßig: Die Umgangssprache in diesem Roman ist sehr einfach gehalten- eingedeutschte Wörter und eine betont flapsig-coole Teenagersprache, passen einfach nicht zu den erwachsenen Charakteren und vor allem das Wort "giggelte", das wohl für kichern stehen soll, wurde immer wieder benutzt und irritierte mich beim Lesen sehr.

Meine Bewertung:
3.5 von 5 Punkte

:stern
Lesefratz
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