Susan Wiggs - Versprechen eines Sommers

Liebesromane unserer Zeit ala Sparks, Ahern, Patterson und Co

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Susan Wiggs - Versprechen eines Sommers

Beitragvon patwelli » 09.04.2012, 11:48


Lakeshore Chronicles Band 1: Summer at Willow Lake

Klappentext:

Camp Kioga – der Name weckt in Olivia Erinnerungen an die unbeschwerten Sommer ihrer Kindheit, den Duft von Pinien und das klare Wasser des Willow Lake. Doch der einstige Sommersitz der reichen New Yorker ist inzwischen völlig verwildert und zugewachsen. Um ihn für die große Familienfeier der Bellamys im Sommer wieder herzurichten, engagiert Olivia den örtlichen Bauunternehmer. Und kann es nicht glauben, wer da mit einem Mal vor ihr steht: Connor Davis, ihre Jugendliebe. Ihre Gefühle füreinander sind nie wirklich erloschen, auch wenn sie sich damals gegenseitig sehr verletzt haben. Gemeinsam schaffen sie es, dem Camp neues Leben einzuhauchen – und geben sich dabei ein Versprechen, das weit über das Ende des Sommers hinaus halten wird. Quelle: Mira

Meine Meinung:

Sommercamps üben eine ganz eigene Faszination aus. Sind sie doch in Amerika gang und gäbe, ist es für uns immer noch schwer vorstellbar, einen ganzen Sommer in einem Camp zu verbringen. Überhaupt die Vielfältigkeit der Camps und ihre Möglichkeiten sind schier unendlich, die Zusammensetzung oft bunt gemischt und die Gruppendynamik wie überall. In Amerika war wahrscheinlich fast jedes Kind mindestens einmal in einem Sommercamp, wo die vielen Aktivitäten auch schon mal zur Tortur werden können, besonders, wenn man nicht dem gängigen Mainstream entspricht. Genauso ergeht es Olivia Bellamy, genannt Lolly. Durch die Scheidung ihrer Eltern in Mitleidenschaft gezogen, hat sie sich einen Schutzwall angefuttert, der sie daran hindert, dem derzeitigen Schönheitsideal zu entsprechen und gewisse sportliche Aktivitäten erschwert. Mit Hilfe ihrer Cousinen schafft sie es aber jedes Jahr, nicht zum ewigen Gespött der anderen Kids zu werden, immerhin gehört ihren Großeltern ja auch das Camp. In einem ihrer vielen Sommer aber dreht sich ihre Welt neu, denn seit diesem Jahr gehört auch Connor Davis zu den Teilnehmern, der coolste Junge, dem Lolly je begegnet ist. Komischerweise mag aber auch Connor die merkwürdige Lolly, die ihre Meinung nicht verheimlicht und ihr Herz auf der Zunge trägt. Bis zu dem Jahr, als sie mittlerweile als Betreuer ihre Gefühle füreinander einstehen und durch unglückliche Zufälle getrennt werden. Kurz danach wird Camp Kioga geschlossen.

Jahre später soll Olivia das verwilderte und verwaiste Camp für die goldene Hochzeit ihrer Großeltern wieder herrichten. Zu ihrem Erstaunen hat Connor nie Avalon verlassen und sich dort sogar eine florierende Firma als Bauunternehmer aufgebaut, für ihre Zwecke der ideale Partner. Als sie sich wiedersehen lodern ihre Gefühle wieder auf, aber verletzt und mit schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit ausgestattet ist es ein langer und steiniger Weg, bis sie sich wieder annähern. Es gibt viel zwischen ihnen aufzuräumen, der Sommer und die unbeschwerte Atmosphäre hilft ihnen dabei – und auch die ganzen anderen Leute, die mit ihnen das Camp wieder aufleben lassen. Ihre Großeltern wollten eine Feier mit der ganzen Familie, einige davon verbringen bereits ihren Sommer dort und helfen tatkräftig mit. Nebenbei ist es auch eine gute Zeit, um mit eigenen Problemen fertig zu werden und das Leben neu zu überdenken.

In Rückblenden erzählt Susan Wiggs auch immer wieder, wie es Connor und Lolly in ihren Campsommern erging, ihren Werdegang und einschneidende Erlebnisse. Außerdem erzählt sie noch die Geschichte von Jennys Vater Peter und der Bäckerstochter Mariska Majesky, die ihr Vater in seinem letzten Jahr als Betreuer näher kennenlernte, obwohl er schon mit Olivias Mutter verlobt war. Häppchenweise enthüllt sich eine verzwickte Geschichte, die so manches Geheimnis in sich birgt. Auch ihr Onkel Greg muss sein Leben neu ordnen, er nutzt den Sommer mit seinen beiden Kindern, um Zeit mit ihnen verbringen zu können. Werden die verwöhnten Großstadtkinder sich wohlfühlen können an einem Ort, an dem es keinen Handyempfang und keinen Fernseher gibt? Frischen Wind bringt dann auch noch Connors jüngerer Bruder, der mit seiner wagemutigen Art sich in so manches Fettnäpfchen katapultiert. All dies zusammen sorgt für eine ausgewogene Geschichte, die vieles beinhaltet und nie langweilig wird. Die Charaktere sind bodenständig, ihre Handlungen rational und verständlich, die Annäherungen passieren vorsichtig und ausgewogen. Dazwischen blitzt immer wieder ein Funken Humor durch, man fühlt sich wohl in dieser einzigartigen Atmosphäre und kann es gar nicht erwarten, allen Geheimnissen auf den Grund zu gehen.

Fazit

Faszination Sommercamp, die auch Erwachsene wohl nie verlässt. Für sie ist es eine Möglichkeit, der hektischen Alltagswelt zu entfliehen, für viele Kinder ist es eine Flucht aus einem möglicherweise ungeliebten Zuhause. Susan Wiggs erzählt eine Familiengeschichte, deren Teil man gerne selber wäre. Vieles wird angedeutet, einiges bleibt – noch – ungelöst, zum Glück gibt es noch ein paar weitere Teile mit den Bellamys.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich mag Familiengeschichten mit Geheimnissen aus der Vergangenheit und besonders, wenn sie sich über mehrere Bände hinziehen. Von mir gibt es deshalb 4 von 5 Punkten.

LG
Patty

:stern
Zuletzt geändert von patwelli am 05.11.2012, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Susan Wiggs - Versprechen eines Sommers

Beitragvon Marina G. » 09.04.2012, 19:09

Ich habe das Buch auch gelesen und normalerweise mag ich Familiengeschichten auch sehr gerne. Aber in letzter Zeit habe ich festgestellt, dass mir die Bücher von Susan Wiggs nicht so liegen. Mir ist die Geschichte streckenweise etwas langatmig vorgekommen. Am Anfang treffen sich die Hauptprota nach langer Zeit wieder und dann unterbricht die Autorin und erzählt sehr vieles aus der Vergangenheit. Für mich war das fast zu viel.
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Re: Susan Wiggs - Versprechen eines Sommers

Beitragvon Mine » 21.12.2012, 14:52

Ich habe es nun auch gelesen und so mit Susan Wiggs angefangen und muss sagen, ich mag ihren Schreibstil sehr und werde nun alle ihre Bücher "aufarbeiten" :zwinkern

Mit den Rückblenden bin ich sehr gut klar gekommen und mochte die Wechsel auch, gingen sie doch eigentlich noch recht sanft vonstatten. Überhaupt finde ich, dass Susan Wiggs super angenehm schreibt, ich weiß gar nicht wie ich das genau erklären soll :grübel

Das einzige was ich nicht sooooo sehr mochte war die Tatsache (oder ist es, in "Versprechen eines Sommers" das ich geade lese fängt es genauso an), dass sie irgendwie immer drauf hindeutet, dass etwas total dramatisches passiert ist, sei es wie es zwischen Olivia und Connor zum Bruch kam oder welche Straftaten Julian begangen hat. Sie läßt ihre Protagonisten so dramatisch reden und baut eine Spannung auf, nur damit man als Leser dann auf den Boden zurückgeholt wird und denkt, "Ja, und?"
Ich dachte zum Beispiel dass Julian Ladendiebstähle, Körperverletzung oder weiß Gott was getan haben mag nach den Erzählungen von Connor und fand das was er dann wirklich gemacht hat, eher zum gähnen :helga (so wie Olivia offensichtlich auch).

Das hat meine Logikerwartungen leider etwas enttäuscht, aber ich war dennoch zufrieden und gebe 9 von 10 Punkten für gute Unterhaltung die mich in ihren Bann gezogen hat.
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Re: Susan Wiggs - Versprechen eines Sommers

Beitragvon mantacabrio » 27.12.2014, 12:39

Ich bin etwas zwiegespalten bei der Autorin.
Das Buch habe ich jetzt durch (ok ich habe Einiges davon quergelesen) und weiß nicht was ich davon halten soll.
Von der einen Seite finde ich es etwas langatmig und langweilig, die Spannung lässt irgendwann nach und löst sich
auf, weil nichts wirklich spannendes passiert. Dieses ewige hin und her springen zwischen den Zeitabschnitten,
hat mich doch auch ein wenig gestört, vor allem weil es das Buch noch langatmiger gemacht hat.

Auf der anderen Seite reizt es mich auch die anderen GEschichten dieser Familie zu lesen.
Na ja ich habe ja schon einige hier rumliegen und wenn mir der Rest mal über den Weg läuft,
werde ich es doch versuchen.

Von mir 3 von 5 Punkten.
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Re: Susan Wiggs - Versprechen eines Sommers

Beitragvon Ellynyn » 27.12.2014, 13:12

Es ist vielleicht nicht das beste Buch aus der Reihe. :zwinkern
Als Gott den Menschen erschuf, war er bereits müde; das erklärt manches.(Mark Twain)
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Re: Susan Wiggs - Versprechen eines Sommers

Beitragvon Betty » 27.12.2014, 13:17

Mir hat das Dritte "Bewahre meinen Traum" ganz gut gefallen. Und das Fünfte habe ich erst gerade als Weihnachtsbuch gelesen, auch sehr nett.
LG Betty
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Re: Susan Wiggs - Versprechen eines Sommers

Beitragvon WesternPrincess » 28.12.2014, 18:25

Ich habe es auch schon gelesen und fand es recht gut.

Wenn ein Buch manchmal nicht allzu flüssig zu lesen ist, liegt es sehr oft an der Übersetzung. Deshalb lese ich Bücher fast nur noch im englischen Original. Traut euch auch mal. Mein erstes englisches Buch habe ich mit dem Wörterbuch daneben gelesen. Von mal zu mal wurde es aber besser.
Zudem sind die Originalbücher viiiiiieel billiger als das deutsche Taschenbuch.
WesternPrincess
 


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