Zurück in Virgin River - Robyn Carr

Liebesromane unserer Zeit ala Sparks, Ahern, Patterson und Co

Moderatoren: mallory, Mondfrau, gini

Zurück in Virgin River - Robyn Carr

Beitragvon patwelli » 18.08.2012, 11:38

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Zurück in Virgin River
Robyn Carr
Mira Taschenbuch im Cora Verlag 2012-06 Broschiert 380 Seiten

7. Teil der Reihe
Originaltitel: Paradise Valley

Klappentext:

Was ist aus dem sorglosen Jungen geworden, der einst ihr Herz erobert hat? Liz ist schockiert, ihr Jugendfreund Rick Sudder ist ein gebrochener Mann, als er schwer verletzt von seinem Einsatz als Marine nach Virgin River zurückkehrt. Verbittert über sein Schicksal schlägt er alle Hilfsangebote aus und weist selbst Liz, die ihn immer noch liebt, zurück. Doch sie gibt die Hoffnung nicht auf. Wie kann sie Rick klarmachen, dass es kein Mitleid ist, was sie empfindet. Wird die Kraft ihrer Liebe seine Wunden heilen und die Eiseskälte aus seinem Herzen vertreiben? Quelle: Mira

Meine Meinung:

Es ist passiert, Rick, Jacks Ziehsohn, kommt schwer verletzt aus dem Krieg nach Hause. Sofort möchten die Einwohner von Virgin River ihm zur Seite stehen, allen voran natürlich Jake und Ricks Jugendliebe Liz. Aber Rick ist in seinem Elend gefangen und stößt erst einmal alle von sich, was Jack und Liz besonders schmerzt. Vor allem, da Rick sich so sicher ist, zu wissen, was für Liz das Beste ist. Und das ist bestimmt keine Beziehung mit ihm, er fühlt sich nicht imstande, ihr ein sorgloses Leben zu bieten, seine Welt versinkt in Grau. Dabei möchte man ihn einfach nur mal so richtig kräftig durchschütteln und ihm beweisen, dass er nicht einfach für andere denken kann – denn die haben möglicherweise ganz andere Auffassungen von ihrem Leben. Aber nur wenige können sich wirklich in Ricks Lage versetzen, es ist schon ein gehöriges Trauma, was er aufarbeiten muss und ihn lange Zeit nicht ihn selbst sein lässt. Bis Jack zu drastischen Maßnahmen greift und ihn zu einem Therapeuten entführt, der mit ungewöhnlichen Mitteln versucht, Rick wieder auf den richtigen Weg zu führen.

Abby ist schwanger – von Cameron, dem neuen Arzt in der kleinen Stadt. Am liebsten würde sie das gar nicht wahrhaben, denn sie lebt grade in Scheidung von einem Rockstar, der ihr eine Menge Schulden hinterlassen hat. Cam aber gibt nicht auf und schleicht sich so langsam in Abbys Herz. Wobei ihm das hoch anzurechnen ist, denn Abby agiert ungewohnt zickig und gemein ihm gegenüber, anfangs will sie ihn gar nicht in ihrem Leben haben und schon gar nicht im Leben der Kinder. Unsympathisch und egoistisch, fast bis zum Ende schafft sie es nicht, den Leser von sich zu überzeugen. Jedesmal, wenn es um irgendeine Entscheidung geht, versucht sie, Cam zu umgehen und nur das Beste für sich und die Kinder zu sehen. Außerdem ist ihre Scheidungsvereinbarung sehr umstritten, über ihre Naivität kann man nur den Kopf schütteln. Schade für Cam, ihm hätte man gerne etwas Netteres gegönnt.

Zusätzlich gibt es noch zwei weitere Paare, zwischen Walt und Muriel entwickelt sich die Beziehung rasant. Muriel dreht in Hollywood einen Film, wobei sich Walt als Außenseiter fühlt. Eifersüchtig verhält er sich ungewöhnlich, wobei ihm Muriel erst einmal Daumenschrauben anlegen muss, bevor er erkennt, dass auch in Hollywood nicht alles Gold ist, was glänzt. Mit Dan kommt eine weitere, bereits bekannte und brisante Figur ins Spiel, allerdings wirkt er jetzt im Vergleich zu vorher sehr handzahm, seine früheren Auftritte waren eindeutig geheimnisvoller, gefährlicher und verruchter. Er verliebt sich in Cheryl, die sich erfolgreich einer Entziehungskur unterzogen hat und aufgrund früherer Erfahrungen sehr misstrauisch gegenüber Männern ist. Die beiden gehen sehr vorsichtig miteinander um, der Autorin ist es hervorragend gelungen, diesen beiden geschundenen Seelen neue Perspektiven zu geben.

Der mittlerweile siebte Band aus Virgin River besticht durch eine Menge ernsthafter Themen, allen voran natürlich der Umgang mit den Schrecken des Krieges und seiner Konsequenzen. Außerdem zeigt er wieder einmal eindrucksvoll und feinfühlig, wie unterschiedlich Menschen in Extremsituationen reagieren. Die meisten Protagonisten wirken sympathisch, auch wenn sie sich zwischenzeitig mal verlieren. So manche Entscheidung kann allerdings nicht nachvollzogen werden, allen voran natürlich Abby, die zwar schwanger ist, Hilfe aber nicht annehmen will und vor allem erst einmal den Vater vollkommen ausschließt. Mit Muriel taucht ein gewisser Glanz in Virgin River auf, der Filmstar ist bodenständig und für einige Überraschungen gut. Robyn Carr zeigt an verschiedenen Personen und ihren eigenen Wegen viele Gefühle und Möglichkeiten, mit Problemen umzugehen. Ein Highlight dieses Bandes ist mit Sicherheit das Duell zwischen Rick und Dan, ein Schmunzeln bleibt da bestimmt nicht aus. Ansonsten zieht einen Virgin River mal wieder in den Bann, ständig kommen neue Leute hinzu, am Ende kann man sich fast schon sicher sein, die Protagonisten des neuen Bandes zu kennen.

Fazit

Neue Geschichten aus Virgin River, diesmal relativ problembeladen und tiefsinnig. Wie geht man mit gewissen Verletzungen um? Darf ein Überlebender jemals wieder seines Lebens froh sein? Mit viel Gefühl geht Robyn Carr in Zurück in Virgin River Problemen auf die Spur, die schon ganze Leben vernichtet haben. Vielfältig und oft ungewöhnlich sind ihre Lösungen – so unterschiedlich die Menschen, so unterschiedlich auch ihre Leben und Charaktere.

Da das Buch schon ein bisschen überladen ist, wobei manches auf der Strecke bleibt, gibt es von mir 4 von 5 Punkten

LG
Patty

:stern
Zuletzt geändert von patwelli am 05.11.2012, 20:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zurück in Virgin River - Robyn Carr

Beitragvon SchneeMcKettrick » 18.08.2012, 11:54

Deinen letzten Satz kann ich ganz besonders unterstreichen. Rick war schon immer mein Liebling und ich hätte mir gewünscht, dass der Fokus mehr nur auf seiner Geschichte ruht. Schade, aber trotzdem wieder ein tolles Buch, das in mir den Wunsch weckt, ganz schnell wieder in Virgin River sein zu wollen.
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Re: Zurück in Virgin River - Robyn Carr

Beitragvon Ellynyn » 18.08.2012, 12:28

Ansonsten zieht einen Virgin River mal wieder in den Bann, ständig kommen neue Leute hinzu, am Ende kann man sich fast schon sicher sein, die Protagonisten des neuen Bandes zu kennen.


:sagnix
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Re: Zurück in Virgin River - Robyn Carr

Beitragvon Marina G. » 18.08.2012, 19:10

:habenwollen
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Re: Zurück in Virgin River - Robyn Carr

Beitragvon Marina G. » 19.01.2014, 14:15

Ich habe nun ca. 2/3 des Buches durch und natürlich ist es sehr schön wieder in Virgin River zu sein, aber in dem Band habe ich das Gefühl, dass es kein Hauptheldenpaar gibt. Robyn Carr erzählt viele Geschichte und Rick und Liz stehen nicht so ganz im Vordergrund.
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Re: Zurück in Virgin River - Robyn Carr

Beitragvon veilchen » 12.02.2014, 14:17

Nach langer Zeit habe ich endlich mal ein Carr-Buch gelesen - und dieser hier war mein erster, obwohl ich festgestellt habe, dass ich wohl gerade bei dieser Serie die Reihenfolge hätte einhalten sollen. Dennoch hatte ich sehr viel Spaß beim Lesen und bin auch gut in die Story hineingekommen. Macht definitiv Lust auf mehr! :)
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Re: Zurück in Virgin River - Robyn Carr

Beitragvon Marina G. » 16.02.2014, 15:11

Meine Einschätzung:
Obwohl Liz und ihr junger Freund Rick Sudder noch sehr jung sind, haben die beiden schon viel durchmachen müssen. Nun ist der junge Marine bei einem Einsatz im Irak schwerverletzt worden. Gemeinsam mit seinem Ziehvater Jack fliegt Liz nach Deutschland um Rick im Krankenhaus zu besuchen. Doch der Aufenthalt in Europa verläuft ganz anderes als erwartet: Rick hat ein Bein verloren und ist wütend und sehr verbittert. Er stößt die Menschen, die ihm am wichtigsten sind einfach von sich. Doch Liz gibt nicht auf, sie liebt Rick überalles und will mit ihrer Liebe seine Wunden heilen...

Abby, eine gute Freundin von Vanessa, ist nach einem One-Night-Stand, schwanger. Sie kann nicht glauben, dass sie nun ein Baby erwartet, sie ist immer noch fertig nach ihrer Scheidung mit einem berühmten Rockstar, der ihr viele Schulden hinterlassen hat. Sie reist zu Vanessa und Paul nach Virgin River und kann ihren Augen kaum trauen, als die den Kinderarzt Cameron trifft! Er ist der Vater ihrer Kinder - den sie erwartet Zwillinge. Als Cam seine Traumfrau wiedersieht, will er Abby davon überzeugen, dass sie weit mehr als eine heiße Nacht verbindet und er gleich sein Herz an sie verloren hat, doch Abby, will erst einmal nichts von Männern wissen...

Walt und die berühmte Schauspielerin Muriel sind nun schon einige Zeit ein Paar, bis Dreharbeiten zu einem neuen Hollywoodfilm die Idylle stören. Muriel muss Virgin River verlassen und die anstrengenden Dreharbeiten spannen sie sehr ein. Walt fühlt sich ihr nicht ebenbürtig und lehnt es ab sie an das Set zu begleiten, obwohl er Muriel über alles liebt...

Dan ist kein Unbekannter in Virgin River und die Menschen sind zuerst etwas zurückhaltend und wachsam, als er in Virgin River eine Unterkunft und Arbeit sucht. Paul gibt ihm eine Chance und gibt ihm einen Job in seiner Baufirma. Da Cheryl, die früher eine Alkoholikerin war, nach ihrem erfolgreichen Entzug Virgin River verlassen will, überlässt sie Dan ihr Elternhaus für eine geringe Miete, dafür will er es wieder instand setzten, damit sie es dann verkaufen kann. Ihre Beziehung scheint zuerst rein geschäftlich, bis sich die beiden näher kennen und lieben lernen...

Robyn Carr packt in jedes Buch ihrer Virgin River Serie viele Handlungsstränge, doch in diesem Teil scheint es kein Hauptheldenpaar zu geben, sondern vier Geschichten die parallel laufen. Diese Vorgehensweise ist sehr abwechslungsreich, lässt den einzelnen Paaren allerdings weniger Platz als den Paaren in den Vorgängerbänden. Gerade die Geschichte von Rick und Liz hätte ruhig etwas mehr Platz bekommen können. Ein Großteil der Personen ist wieder sehr lebensnah und sympathisch gezeichnet, bis auf Abby, die teilweise sehr zickig wirkt. Ansonsten lädt auch dieser Teil wieder in den malerischen Ort Virgin River ein und durch die vielen Handlungen, die alle bereits in den Vorgängerbänden beginnen, ist es sehr ratsam, hier die Vorbände zu kennen.

Bewertung:
4 von 5 Punkten
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Re: Zurück in Virgin River - Robyn Carr

Beitragvon mallory » 24.08.2014, 17:04

In einigen Nacht-Lese-Aktionen habe ich in kurzer Zeit 6 Bände dieser Reihe förmlich verschlungen und konnte es kaum erwarten weiter zu lesen. Doch nun hänge ich das erste Mal an einem Buch und muss mich zwingen, nicht einfach einige Passagen zu überspringen. Zu sehr geht mir die zickige, egoistische Abby auf die Nerven, ich kann nicht nachvollziehen wie Cameron immer wieder so nett und verständnisvoll ihr gegenüber sein kann. Natürlich hat sie bei ihrem Ex-Mann kräftig daneben gelangt aber dafür kann Cameron doch nichts und immer wieder beweist er ihr dass man sich auf ihn verlassen kann doch sie will einfach weiterhin zickig und unsensibel bleiben. :???:
Genauso Rick. Er war in den Büchern davor einer dieser Zu gut um wahr zu sein-Kerle, liebenswert, zuverlässig, fröhlich. Nun wurde er schwer verletzt und ja, er sieht seine Zukunft in den schwärzesten Farben, ja, er ist ein Krüppel - was er ja nicht müde wird jedem gegenüber zu betonen - und ja, es ist durchaus verständlich dass er Depressionen hat. Doch in Ricks Fall übertreibt die Autorin in meinen Augen maßlos und ich finde ihn einfach nur unerträglich in seinem Selbstmitleid, seinem Suhlen darin, seiner Besserwisserei, dass ja nur er schuld an allem Elend seiner Mitmenschen sein kann und sie ohne ihn besser dran sind. Soll er sich doch umbringen! Aber dafür liebt er das Leben wohl doch zu sehr oder ist vielleicht auch einfach nur zu feige. Nach etwas mehr als der Hälfte des Buches möchte ich ihn bei jedem Auftritt einfach nur hauen und ihm sagen, er soll nicht so kindisch, egoistisch, feige und wehleidig sein!

Ich glaube, ich werde diese Passagen des Buches doch nur noch überfliegen. :???:
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
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