Eine Liebe auf GotlandElsa Pettersson
rororo 2012-05-02 Taschenbuch 352 Seiten
Eigene Inhaltsangabe:Um Abstand zu einem hartnäckigen Verehrer zu bekommen, entschließt sich die Restauratorin Lisa kurzfristig, eine Kunsthistorikertagung auf Gotland zu besuchen und den Aufenthalt dort gleich mit einem kleinen Urlaub zu verbinden. Kurz nach ihrer Ankunft gerät sie in einen Zwist mit Malte, einem Fremdenführer der Insel, als dieser sie ziemlich barsch auf das Badeverbot im Naturschutzgebiet hinweist.
Wenig später begegnet sie dem wortkargen Mann auf dem Reiterhof wieder, wo sie während ihres Urlaubs untergebracht ist. Seltsamerweise zieht es beide immer wieder zueinander, obwohl fast jede Begegnung in einer unerfreulichen Diskussion mündet.
Mit ihren sympathischen Gastgebern und deren Enkelsohn Timo kommt Lisa gut zurecht und wird von ihnen freundschaftlich in die Familie aufgenommen. Timo fasst schnell Vertrauen zu ihr und weiht sie in seine kleinen Geheimnisse ein.
Alle möchten, dass Lisa bis zum bevorstehenden Ritterturnier, im Rahmen der Mittelalterwochen in Visby, auf der schwedischen Insel bleibt. Doch dort trifft sie Malte wieder und muss schwierige Entscheidungen treffen.
Persönlicher Eindruck:Lisa wirkt anfangs sehr unnahbar und nicht gerade sympathisch, aber schnell wird klar, dass sich hinter ihrem Verhalten massive Verlustängste und Unsicherheit verbergen.
Dem kleinen Timo gegenüber erweist sie sich überraschenderweise als feinfühlige, verständnisvolle Zuhörerin und Verbündete, und bereits nach kurzer Zeit muss sie sich zu ihrem eigenen Erstaunen eingestehen, dass ihr der Junge ans Herz gewachsen ist.
Mit dem attraktiven Malte hat sie anfangs gewaltige Probleme, aber der verschlossene Insulaner reizt ihren Widerspruchsgeist, und schon bald liefern sich die beiden so manches temperamentvolle Wortgefecht. Dabei entwickelt sich eine romantische aber auch kantenreiche Liebesgeschichte zwischen ihnen.
Der Wechsel zwischen den Schilderungen kunsthistorischer, regionaler und landschaftlicher Besonderheiten Gotlands und der Romanze von Lisa und Malte erfolgt fast spielerisch.
So bietet der Roman nicht nur Kurzweil und beste Unterhaltung, sondern auch viele interessante Details zu den Handlungsorten und der Flora und Fauna Gotlands. Die Autorin bringt dem Leser den rauen Charme und die Schönheit der Ostseeinsel sehr lebendig und eindrücklich nahe und weckt die Lust zu einer ausgiebigen Erkundungsreise auf Gotland. Gerne würde man sofort auf die Reise gehen und Land und Leute selbst kennen lernen.
Für Lisa wird dieser Urlaub zu einem einschneidenden Erlebnis, das Entscheidungen fordert. Was eigentlich als Flucht begann, entwickelt sich für sie langsam aber sicher zu einem Angekommensein, nicht nur auf der zauberhaften Insel, sondern auch in sich selbst.
Bewertung:
Für mich war dieser Roman ein wunderbares Leseerlebnis, und ich vergebe 5 von 5 Punkten
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