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Inhalt: Molly ist alleinerziehend und ab und an auf die Hilfe ihres Bruders angewiesen. Mike vermutet längst, dass hinter den Überstunden eine sich anbahnende Liebschaft steckt. Trotzdem holt er seine Nichte gern vom Kindergarten ab. Denn unter den Eltern ist auch ein gutaussehender Vater, auf den er ein Auge geworfen hat. Das Dumme ist nur: Ausgerechnet ein solcher Kerl dürfte ein ziemlich hoffnungsloser Fall für eine aufregende Begegnung sein. Zudem entspricht Mike so gar nicht dem Idealbild. Entsprechend hält er sich lieber zurück und belässt es bei sehnsüchtigen Blicken. Bis zu dem Tag, da ihn der Mann dabei erwischt und alles einen ganz unerwarteten Verlauf nimmt....
Meine Meinung: Ich hatte diese Kurzgeschichte in Form der Leseprobe angelesen und sie schien mir recht vielversprechend. Mike ist ein etwas moppeliger Enddreißiger, dem der junge, knackige Vater sehr gut gefällt, der sich aber bei diesem keinerlei Chancen ausrechnet. Nicht nur, weil der ja offensichtlich eine Familie hat sondern auch, weil er um Längen besser aussieht als sich Mike optisch fühlt. Dieses Dilemma stellt die Autorin sehr gut dar und bis der "Cowboy" Mike zuzwinkert und dadurch völlig überraschend Interesse zeigt, hat mir die Geschichte auch gut gefallen. Doch mit der Person des Stewart, genannt Stew, kam ich leider gar nicht klar. Absolut wortkarg, es ist nicht erkennbar, weder für Mike noch für mich als Leserin, was er fühlt und denkt und dann plötzlich reden die beiden schon von einer festen Beziehung? Innerhalb eines Tages lernen sich die beiden kennen, reden zwar kaum miteinander, sind aber anscheinend gleich verliebt und Partner fürs Leben? Und nach wenigen Stunden gehen sie schon miteinander ins Bett, nachdem sie sich gegenseitig versichert haben, dass sie auf der Suche nach einer monogamen Beziehung sind? Das war für mich einfach zu unglaubwürdig und zu schnell. Die Leidenschaft, die einen dazu treibt, mit einem praktisch Unbekannten ins Bett zu fallen hat mir gefehlt, andererseits aber auch die gemeinsamen Gespräche und die spontane Vertrautheit, die dazu führen würde dass man an eine dauerhafte Beziehung denkt. Da Mike im letzten Kapitel immerhin schon mal weiß was Stew beruflich macht haben die beiden vermutlich zwischendurch ein paar Infos ausgetauscht, aber leider hat mich die Autorin nicht daran teilhaben lassen, ich weiß nicht mal wie die beiden mit Nachnamen heißen. Ein paar Seiten mehr, in denen man noch ein bisschen verbale Annäherung miterleben darf, hätten aus der Kurzgeschichte auch keinen Roman gemacht, die ganze Story aber wesentlich gefühlvoller und glaubwürdiger erscheinen lassen. Schade, die Leseprobe war wirklich vielversprechend.
Meine Wertung: 2,5 von 5
