Mandy Baggot - Winterzauber in Manhattan

Liebesromane unserer Zeit ala Sparks, Ahern, Patterson und Co

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Mandy Baggot - Winterzauber in Manhattan

Beitragvon Betty » 15.11.2016, 11:23





Bewertung:

Innerhalb weniger Seiten ist man schon vom vorweihnachtlichen Setting des Buches wohlig eingehüllt.

Dabei geht es den Hauptprotagonisten Hayley und Oliver gerade gar nicht so gut. Sie hat ihren Teilzeitjob bei einer chemischen Reinigung verloren und er erlebt während der Arbeit seine erste Panikattacke. Olivers Zustände und Befürchtungen dabei werden sehr gut und nachvollziehbar geschildert. Man ist gespannt, wie die Geschichte diese beiden Personen zusammen führen wird.

Hayley lässt sich jedoch nicht unterkriegen und fliegt nichtsdestotrotz mit ihrer neunjährigen Tochter Angel zu ihrem Bruder Dean in den Weihnachtsurlaub nach New York. Sie macht sich auch Hoffnungen auf eine Zukunft dort.
Oliver wiederum ist ein Weihnachtsmuffel und fürchtet zudem aufgrund seiner Symptome täglich um sein vorzeitiges Ableben durch Herzinfarkt, da auch sein Vater und Bruder vorzeitig verstorben sind.

Mit Hayley, Angel und Dean hat die Autorin sympathische Figuren geschaffen, die einem sofort ans Herz wachsen.

Oliver dagegen ist zunächst sperriger und kantiger angelegt. Er ist nicht der übliche Hauptprotagonist eines Liebesromans. Er ist kein strahlender Held, auch wenn er wohl gutaussehend und wohlhabend ist. Er schleppt allerhand psychischen Ballast mit sich herum, der ihn auch körperlich schwer beeinträchtigt. Er hat große emotionale Verluste erlitten, die er wohl nie wirklich aufgearbeitet hat.
Zwischenzeitlich zweifelt man etwas daran, wie er da die Kurve kriegen soll, zu einem ernstzunehmenden Partner für Hayley. Kaum je ist man einem Milliardär und Geschäftsführer begegnet, der so sensibel, verletzlich und erschütterbar beschrieben wurde. Fast hat sein Verhalten schon etwas hypochondrisches. Aber dazu erfährt man zum Glück im späteren Teil des Buches mehr Hintergründe.
Oliver hat in sehr abgemilderter Form Züge von Ebenezer Scrooge, dem grantigen Geizhals aus Charles Dickens' A Christmas Carol. Es geht zwar nicht ganz um die Verwandlung eines schlechten Menschen in einen mitfühlenden Zeitgenossen, aber es geht um die Verwandlung eines Menschen in der Vorweihnachtszeit, die durch die Liebe erst möglich wird.

Kurz vor Ende weiß man immer noch nicht, wie sich das Blatt für die beiden Hauptprotagonisten zum Guten wenden soll, man fiebert mit der Entwicklung gespannt mit.
Trotz aller Hindernisse gibt es dann ein schönes, herzerfüllendes Ende.

Cynthia, Tony, Vernon und der Hund Randy sind sehr sympathische Nebenfiguren.

Ganz toll hat mir auch das Cover mit seinem Schriftzug, der Darstellung und dem tollen Glitter gefallen.

Für mich war es ja in gewissem Rahmen ein Test, ob man ein Weihnachtsbuch schon so früh im November lesen kann, aber Mandy Baggot hat es geschafft, mich auch so früh im Jahr schon in vorweihnachtliche Stimmung zu versetzen.

10 von 10 Punkten

:stern
LG Betty
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Betty
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Re: Mandy Baggot - Winterzauber in Manhattan

Beitragvon mallory » 15.11.2016, 17:45

Das klingt ja sehr schön! :augen
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
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mallory
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