Meine Meinung
Schon lange schleiche ich um Poppy J. Anderson herum, die als Selfpublisherin schon von einigen Menschen mit viel Freunde gelesen wurde. Doch irgendwie haben es ihre Bücher bislang nicht in mein Regal geschafft. Doch letztens beim Einkaufen konnte ich mich nicht mehr wehren und habe ihr erstes bei Lübbe erschienenes Werk, der Auftakt zur Taste of Love Reihe, in meinen Einkaufswagen hüpfen lassen.
Zunächst musste ich jedoch feststellen, dass der Klappentext nicht ganz so stimmt, was dem Buch jedoch keinen Abbruch tut.
Das Crab Inn, das Restaurant das eigentlich Brookes Vater gehört und die ausgebildete Journalistin nur leitet weil dieser sich um ihre schwerkranke Mutter kümmern muss, ist ziemlich heruntergekommen. Sicherlich gibt es dort seit Jahren tolles Essen, doch leider hatte Brookes Vater keine Gelegenheit mehr, das Restaurant zu renovieren und so sinken die Kundenzahlen stetig, auch wenn Brooke sich alle Mühe gibt. Zudem stoßen ihre Verbesserungsvorschläge bei ihrem Vater auf taube Ohren, der kein Restaurant für Touristen besitzen möchte und alles besser weiß.
In dieser Situation tritt Drew in Brookes Leben, der ausgebrannte Sternekoch aus Boston, der einfach nur Abstand von seinem derzeitigen Leben haben möchte, das ihm so lange Freude bereitet hat, ihn jetzt jedoch nur noch nervt.
Schnell merkt er, dass Brooke ein wahnsinniges Talent hat, es dem Crab Inn so wie es läuft jedoch nicht mehr lange gut geht und fängt an, sie in ihren Ideen zu unterstützen.
Natürlich verlieben die zwei sich ineinander und so nimmt das Geschehen seinen Lauf.
Poppy J. Anderson hat einen ganz tollen Schreibstil und so flutschte die Geschichte um Brooke und Drew bei mir einfach so durch (lediglich unterbrochen von Rock my Heart und Paper Princess, die mich noch mehr reizten und ich die Story erst mal auf Seite legen musste). Sie reiht sich in meinen Augen ein in die Riege um Susan Mallery, Kristan Higgins, Robyn Carr und Linda Lael Miller und muss sich auf keinen Fall hinter diesen Autorinnen verstecken!!! Schade, dass die Verlage dies offensichtlich erst so spät festgestellt haben.
Der Nachteil ist, dass die Geschichte dadurch so austauschbar wird, da auch eine der amerikanischen Autorinnen sie geschrieben haben könnte. Wisst ihr was ich meine?
Es war Schema F, gut gemachter Contemporary wie ich ihn schon von meinen damaligen Lieblingsautorinnen vor Jahren gelesen habe. Es könnte auch eins ihrer Bücher sein.
Und das ist schade, dass Story und Schreibstil nicht unverwechselbar sind.
Dadurch aber wirklich sehr gutes, professionelles Handwerk das sich flüssig lesen lässt.
Alle Protagonisten sind super nett gezeichnet und so fühlte ich mich in Sunpoint an der Küste Maines die ganze Zeit über sehr wohl.
Der einzige Knackpunkt ist, dass ich mich offensichtlich mit dieser Form Contemporary nicht mehr wirklich wohl fühle und aktuell lieber Young Adult und erotischer angehauchte Romane lese. Das ist aber mein persönlicher Geschmack und dafür kann Poppy J. Anderson nichts!
Von daher gibt es auch die volle Punktzahl von 5 für ein Wohlfühlbuch das zwar nichts Neues zu bieten wusste wenn man gewisse Autorinnen seit Jahren liest, sich aber perfekt in deren Genre einreiht.
Und endlich mal aus Deutschland kommt!
Und wenn ich wieder mal in der Stimmung für Contemporary bin, dann werde ich sicher als Erstes mit der Taste of Love-Reihe weitermachen.
Also mein absoluter Lesetipp für alle die Susan Mallery, Robyn Carr und Co. mögen.