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Die Saison der Weihnachtsbücher habe ich dieses Jahr mit dem Liebesroman „Lichterzauber in Manhattan“ von Sarah Morgan eröffnet. Taschenbuch: 384 Seiten. Verlag: MIRA Taschenbuch. Originaltitel: Miracle on 5th Avenue.
Auf dieses Buch habe ich mich ganz besonders gefreut, da es im Sommer den begehrten RITA Award der Romance Writers of America gewonnen hat. Dies ist die höchste Auszeichnung in der amerikanischen Romance Branche. Die Gewinner der unterschiedlichen Kategorien werden alljährlich von den anderen Autoren der Vereinigung ausgewählt.
Dieser 3. Teil der „From Manhattan with Love“ Serie ist Evas Buch. Sie ist die romantische von den drei Freundinnen und doch ist sie Single. Eva liebt Weihnachten über alles, aber dieses Jahr wird das Fest für sie vom Tod ihrer Großmutter überschattet. Zwar ist sie schon vor einigen Monaten verstorben, aber Eva kann den Verlust noch nicht verwinden. Die Freundinnen machen sich Sorgen um sie, aber sie stürzt sich in die Arbeit.
Lucas Bale, der erfolgreiche Thriller-Autor dagegen hasst Weihnachten und den Winter. Für Manhattan ist ein Blizzard vorhergesagt. Alle vermuten ihn auf einem Schreibworkshop in Vermont. Er hat sich diese kleine Lügengeschichte ausgedacht, damit ihn keiner zwingt an Weihnachtsfeierlichkeiten teilzunehmen. Aber auch so kann er seinem Schmerz, der ihn immerzu begleitet nicht entkommen. Vor 3 Jahren musste er um diese Zeit des Jahres die Leiche seiner Frau Sallyanne identifizieren. Seit geraumer Zeit spielt er seinen Mitmenschen schon vor, er habe seine Trauer inzwischen überwunden. Außerdem quält ihn eine Schreibblockade.
Doch Eva hat von seiner Großmutter den Auftrag in seiner Abwesenheit sein Apartment als Überraschung für seine Rückkehr weihnachtlich herzurichten und ihm Vorräte zu kochen. So treffen sie aufeinander. Es kommt zu einem wirklich spektakulären ersten Zusammentreffen mit einem spritzigen ersten Dialog und die Situation nimmt gleich eine ganz andere Wendung. Sie hält gar nichts von Thrillern und befasst sich lieber mit den positiven Seiten des Lebens. Eva und Lucas könnten kaum unterschiedlicher sein, man ist gespannt, wie die Autorin Sarah Morgan da eine Romanze draus entwickeln wird.
Nun muss Eva bleiben und ihren Auftrag ausführen oder sie muss seine Großmutter informieren, dass er sie angeschummelt hat und sich in Wahrheit in der Wohnung verkrochen hat. Doch der tosende Schneesturm nimmt ihnen letztlich die Entscheidung ab. Trotz ihres süßen Äußeren kann Eva stur und willensstark sein. Er dagegen ist nicht gefährlich, sondern verzweifelt. Er denkt nun, dass Sie ihn für Scrooge den Weihnachtshasser halten muss und sie fühlt sich so willkommen wie eine Ratte in einem Restaurant. Beide verbergen einen tiefen Schmerz, den man nur zu gut mitfühlen kann, beide versuchen trotzdem tapfer dem Leben zu trotzen. Überraschend scheint ihr Auftauchen ihn zu einem neuen Buch inspiriert zu haben.
Niemals würde sie einen Menschen, der sich offensichtlich so schlecht fühlt, alleine lassen. Dabei hat ihn durch die Begegnung mit ihr die Muse geküsst. Trotz seiner körperlichen Attraktivität empfindet sie ihn als kalt, distanziert und einschüchternd. Aber schon bald bemerkt sie erste zarte Gefühle für ihn, sie steckt in Schwierigkeiten, denn er ist eigentlich wirklich nicht ihr Typ. Die Gespräche mit ihr befeuern seine Kreativität, schon hat er eine Mörderin und ein Motiv für sein neues Buch gefunden. Diese zwei trauernde Menschen können sich gegenseitig bereichern. Es folgen forsche Geplänkel.
Auf die harte Tour muss er erkennen, dass er sie als Muse unbedingt braucht. Statt weiterhin gegenseitig füreinander mögliche neue Partner zu suchen gestehen sie sich ein, dass sie schon mit den einzigen Menschen zusammen sind, der sie interessiert. Die erste Liebesszene kann, nicht nur durch die Darstellung der Lust, sondern besonders auch durch Nähe, Wärme und Menschlichkeit überzeugen.
Es entreißt ihm später das Geständnis eines verstörenden Geheimnisses, das alles gefühlsmäßig noch komplizierter macht. Schock, Verwirrung und Mitgefühl treffen auf die Wahrheit einer vergangenen komplizierten und zerstörerischen Liebe. Deshalb warnt er immer so vor den Tiefen, die in einem Menschen verborgen sein können.
Sie Autorin beschreibt sehr real, wie man eine gescheiterte Beziehung rückwirkend im Schmerz auseinander nimmt. Wie es alles Vergangene verändert, wenn man merkt dass man jemanden nicht wirklich kannte. Man stellt plötzlich alles Geschehene auf den Prüfstand. Das kann nur jemand so intensiv beschreiben, der es selbst schon erlebt hat. Dabei hat Eva immer gedacht, dass seine Arbeit ihn so misstrauisch gemacht hat.
Eva und Lucas müssen einen langen Weg gehen. Er will nicht zum Beweis ihren Glauben an die große immerwährende Liebe zerstören. Er glaubt, er kann ihr nicht das Märchen geben, von dem sie träumt.
Doch zum Glück kommt er noch zu Sinnen und es gibt ein wundervoll romantisches, humorvolles und überzeugendes Ende. Die beiden haben glaubhaft eine gute gemeinsame Zukunft vor sich.
Bei dieser Geschichte handelt es sich um einen „Buch im Buch“ Roman, der sich um das Leben und Schaffen von Autoren dreht. Diese Konstellation lockt mich ja immer sehr.
Schön an diesem dritten Teil ist auch das Wiedertreffen mit den anderen Freundinnen und ihren Familien. Das Buch „Lichterzauber in Manhattan“ von Sarah Morgan ist eine gute Darstellung über das Wirken und Schaffen eines Thriller-Autors. Es ist zum Glück noch nicht zu weihnachtlich und auch nicht kitschig, so dass man es ruhig jetzt schon lesen kann.
Fazit: Zwei sehr unterschiedliche Menschen finden ein überzeugendes Happy End.
5 von 5