Elle Brownlee - Eine Karte für zwei

Liebesromane unserer Zeit ala Sparks, Ahern, Patterson und Co

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Elle Brownlee - Eine Karte für zwei

Beitragvon mallory » 19.10.2019, 18:17

Der Roman ist noch nicht erschienen, den Link dazu reiche ich dann nach sobald das Buch bei Amazon gelistet ist!

Inhaltsangabe lt. Verlag: Krankenpfleger Finch Mason erfüllt sich einen lang gehegten Wunsch: Eine Reise durch England und dort zu so vielen historischen Sehenswürdigkeiten wie möglich. Zu seiner großen Überraschung muss er jedoch feststellen, dass er versehentlich einen Sightseeing-Pass für zwei gekauft hat. Kurzerhand bietet er dem attraktiven Benedict, der an diesem Tag das gleiche Ausflugsziel wie Finch hatte, die zweite Eintrittskarte an. Aus der Zufallsbegegnung wird eine romantische Woche zu zweit, doch Benedict hütet ein Geheimnis, das ihre aufkeimenden Gefühle auf eine harte Probe stellen könnte...

Meine Meinung: Die Autorin hat ein wunderschönes Buch geschrieben, ich bekam zunehmend Lust mich mit einem heißen Getränk vor den Kamin zu setzen, während ich gelesen habe. Mir wurde immer weihnachtlicher und gegen Ende hätte ich am liebsten Kerzen angezündet und Weihnachtslieder aufgelegt. Das Buch hat mich ein wenig an die Weihnachtsromane der MyLady-Reihe aus dem Cora-Verlag erinnert. Da ist der scheinbar unüberwindliche gesellschaftliche Unterschied zwischen dem kleinen, mittellosen, amerikanischen Krankenpfleger Finch und dem adeligen Benedict, der über mehrere Häuser und Ländereien verfügt. Finch, der sich für vieles begeistern kann und Benedict, der abgeklärt wirkt und zuerst oft den Eindruck macht sich für Finch nur verantwortlich zu fühlen.
Die Geschichte lässt sich extrem viel Zeit mit Besichtigungen, Teestunden vor dem Kamin, zelebriert das englische Landleben und auch ein Ausflug in die Niederlande, in den ein bisschen Drama und Krankenhaus eingeflochten wurde, zerstört diese heimelige Atmosphäre nicht.
Was allerdings komplett fehlt und auch dafür sorgte, dass ich einen Stern abgezogen habe, ist die fehlende Leidenschaft im Buch. Und damit meine ich nicht die komplette Abwesenheit von Sex. Finch verliebt sich recht bald in Benedict, lässt sich das jedoch nie anmerken. Er ist immer zurückhaltend und lässt seinen Zweifeln und seinem, nach einer böse gescheiterten Beziehung, stark angeschlagenen Selbstbewusstsein die Oberhand. Benedict dagegen bleibt bis kurz vor Schluss undurchschaubar. Empfindet er etwas für Finch? Und wenn ja, ist es mehr als widerwillige Freundschaft? Man bekommt kleine Brocken hingeworfen die darauf schließen lassen, doch bis zum vorletzten Kapitel bleibt Benedict distanziert und lässt keinerlei romantische Gefühle erahnen, womit er seinen adeligen Ahnen aus den MyLady-Romanen wieder alle Ehre macht.
Das letzte Kapitel hat mich dann mit all der vornehmen Zurückhaltung schließlich doch noch versöhnt, denn es ist wunderschön und man spürt endlich die Liebe zwischen den beiden und glaubt ihnen, dass ihnen eine glückliche Zukunft bevorsteht.
Mein Fazit: Ein wunderschöner, atmosphärischer Roman der mit sympathischen Protagonisten punktet, Land und Leute wunderbar beschreibt doch für mein Empfinden zu viel Zurückhaltung in der Gefühlswelt zeigt. Vor allem über Benedict hätte die Autorin gerne mehr verraten dürfen.

Meine Wertung:

4 von 5 :lesen

:stern

P.S. Benedicts Geheimnis empfand ich so offensichtlich dass es mich wirklich geschockt hätte wenn es anders als erwartet gekommen wäre! Die Autorin löst es auch bereits bei ca. 25% auf, weshalb ich darauf in meiner Rezi keine Rücksicht genommen habe.
Etwas Muße braucht der Mensch, eine Blume und ein Buch.
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