Diese Buch hat mich mit seinem Klappentext einfach angesprochen und ich muss sagen, ich habe mich beim Lesen gut amüsiert:
Die Partykuh
Renate Pitz
Landwirtschaftsverlag (Auslieferung Kno Va) 2008-03-31 Gebundene Ausgabe 224 Seiten
Meine Einschätzung
Jungbauer Karsten Kuhn drücken die Schulden und er ist sich im Klaren darüber, dass eine neue Idee zum Geldverdienen her muss. Wie sich aber bald herausstellt, sind nicht die Ideen das Problem, sondern seine konservativen Eltern, mit denen er den Hof gemeinsam bewirtschaftet.
Umso erfreuter ist er als nach einer ersten Pleite mit seiner Partykuh Elsa, sein Vater ihm seine Unterstützung anbietet. Karsten überarbeitet seinen Plan mit Elsa vollkommen und schreitet zur Tat um seine Kuh als Reittier auszubilden. Erste Erfolge mit Familienveranstaltungen, machen ihm Mut und er beginnt damit, weitere Kühe als Reittiere auszubilden.
An diesem Punkt seines Unternehmens zeigen ihm seine Viecher allerdings wo der Haken hängt, boykottieren die Mitarbeit und verweigern ihm sogar aus Protest die Milch. Den Bankrott schon vor Augen, kommt ihm sein neuer Lehrling Frederick direkt vom Himmel gesandt vor. Frederick stellt sich als Kuhversteher/ Kuhflüsterer vor und unter der Führung des Jungen blühen Karstens Milchkühe wieder auf und lassen sich sogar zureiten.
Wenn doch alles nur so gut laufen würde – denn seine noch frische Beziehung zu Emily scheint bereits völlig im Eimer, aber da hat Karsten nicht mit den Ideen und der Unterstützung seine Lehrlings gerechnet.
Bisher habe ich praktisch noch keine Bücher gelesen, die in einem ländlichen Umfeld spielen, aber bei der ‚Partykuh‘ konnte ich einfach nicht widerstehen, weil ich die Idee einfach köstlich fand und das Buch über ein Happy End verfügt.
Und ich würde nicht enttäuscht. Renate Pitz hat das Talent Szenen so amüsant zu beschreiben, so dass ich stellenweise herzlich lachen musste. Sogar mein Mann musste grinsen, als ich ihm die entsprechenden Stellen vorgelesen habe.
Die Figuren sind sehr lebendig erzählt und wirken so echt wie im wirklichen Leben.
Vor allem über die Eltern Kuhn habe ich mich sehr amüsiert, die mich stellenweise an ‚Heinz Becker‘ (alias Gerd Dudenhöffer) und seine Familie erinnert haben (Ich liebe die Familie Becker TV Folgen ;-) ), wenn auch nicht so überzogen, wie die Charaktere von Dudenhöffer.
Karsten ist ebenfalls ein interessanter Charakter. Er ist jener stoffelige, aber sympathische Typ ‚Jungmann‘, der schon zu lange, umsorgt von seiner Mutter, alleine lebt und nun, vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben um etwas kämpfen muss - nämlich um Emily.
Obwohl die Autorin tolle Ansätze hat und amüsante Szenen schreibt, liest sich doch die Geschichte zum Teil ein wenig steif und holprig. Das einige Stellen etwas stockend zu lesen waren, liegt vielleicht daran, dass die Autorin, die Ereignisse der Geschichte manchmal eher aufzählt und nur aneinander reiht, als sie vielmehr flüssig zu erzählen.
Fazit: Wer einen vergnüglich amüsanten Einblick in den Alltag eines ländlichen Familienbetrieb gewinnen möchte, für den ist ‚Der Partykuh’ genau das richtige Buch.
P.S.: Wer sich für den im Buch erwähnten Jungbauernkalender interessiert, findet auf der Homepage der Österreichische Jungbauernschaft http://www.jungbauern.at/ weitere Informationen.
Bewertung: 4 von 5 Punkte
Lieben Gruß Anke