Schönwetterwolken: RomanCaroline Kington
Knaur TB 2008-07-01 Taschenbuch 560 Seiten
KlappentextEngland, in der Nähe von Bath: Früher einmal war die Marsh Farm ein blühender Bauernhof, doch das ist lange her. Großmutter Elsie will nicht, dass das Lebenswerk ihres verstorbenen Mannes den Bach hinuntergeht, und entschließt sich zu einer drastischen Maßnahme: Ihre Enkelsöhne, der verträumte Stephen und der charmante Tunichtgut Charlie, sollen heiraten und ihre Enkelin Alison so gut in der Schule werden, dass sie aufs College gehen kann. Andernfalls verliert die ganze Familie ihren Anspruch auf das Erbe und die Farm.
Es beginnt ein verrückter Sommer voller Turbulenzen, Missverständnisse und Liebe…
Meine EinschätzungDie Familie Tucker leitet einen unrentablen Bauernhof in der ländlichen Gegend um Bath. Das sich der Hof seit geraumer Zeit immer weiter verschuldet, liegt auch ein wenig an den Bewohnern selbst. Die stur, ungeschickt oder verträumt sind und lieber an sich selbst denken, als an das Einkommen der Familie.
Die verwitwete Seniorin der Familie sieht sich genötigt einzugreifen und die Tucker aus ihrer Erstarrung lösen. Das erledigt diese auf ihre altmodische Art und Weise, was bei keinem der Familienmitglieder auf Gegenliebe stößt – aber was sollen sie machen?
Die erste die sich gegen die altmodischen Methoden von Gran auflehnt, ist die Jüngste der Familie ‚Ali‘ Allison und sie beruft einen Familienkriegsrat ein, der die Zukunft des Hofes beschließen soll.
Aber nicht nur Gran macht den Tuckers Dampf, sondern es scheint als hätte sich alles gegen die Familie verschworen und so wird es immer schlimmer anstatt besser…
Das Buch ‚Schönwetterwolken‘ wirft, auf sehr unterhaltsame Art, einen Blick auf die Familie Tucker, in der jedes Familienmitglied, immerhin drei Generationen, mit seinem Leben und seinen Lebensumständen irgendwie unglücklich ist.
Die Familie verharrt lethargisch, in der Situation und Mutlosigkeit hat sich breit gemacht. Jeder träumt seinen eigenen Traum und dabei sehen alle über die harte Realität hinweg, bis der Hof praktisch bankrott ist und die Zukunftsaussichten für die Bewohner gleich bei Null sind.
Um sie aus der Erstarrung zu lösen, muss schon etwas Drastisches passieren. Und dass kommt in Form von Gran, der Seniorin der Familie daher. Die eigentlich ein ganz schöner Drachen ist, sich aber doch irgendwie ins Leserherz schleicht. Mit ging es aber nicht nur mit der Großmutter so, auch die anderen Figuren wollten mir zuerst einfach nicht sympathisch werden, dazu waren sie mit zu vielen Fehlern behaftet. Und doch nach und hat sich mein Urteil über die Charaktere in Sympathie gewandelt.
Und das ist auch schon der Punkt, der mir an dieser Geschichte am besten gefallen hat. Die Figuren werden nicht einseitig beleuchtet, sondern der Leser lernt ihre positiven, wie auch negativen Charakterzüge kennen und lieben.
Damit werden die Figuren wunderbar real; man schüttelt den Kopf über ihre Träumereien und kleinen Dummheiten, man leidet mit ihren Sorgen und man freut sich über ihre Erfolge. Es fühlt sich fast so an, als wäre man ein Teil der Familie.
Fazit: Ein ganz wunderbare Sommerlektüre, genau der richtige Urlaubsschmöker. Beste Unterhaltung garantiert!
Bewertung 4,5 von 5 PunkteGruß Anke