von patwelli » 30.06.2008, 16:39
Die einzige WahrheitJodi Picoult
Kabel Verlag 2001-08 Gebundene Ausgabe 462 SeitenOT: Plain Truth
Inhalt:
Tiefe Verzweiflung erfaßt die junge Katie Fisher. Doch niemandem in der kleinen Amisch-Gemeinde von Lancaster County kann sie ihr Geheimnis anvertrauen. Deshalb betet sie zu Gott, dass das hilflose Bündel vor ihr im Stroh für immer aus ihrem Leben verschwindet - und steht wenig später unter Mordverdacht. Quelle: Kabel
Meine Meinung:
I
ch habe die Rezi mal hierhin gepackt, denn in meinen Augen ist es eher eine Familiengeschichte als ein Ladythriller.
In einem Amishen Stall wird ein toter Säugling gefunden. Katie leugnet vehement, schwanger gewesen zu sein und ein Kind geboren zu haben, aber das Blut, was ihr an den Beinen herabläuft, spricht eine andere Sprache. Auch im Krankenhaus wird eindeutig festgestellt, dass sie kürzlich entbunden hat. Deshalb ist sie auch für die Polizei und den Staatsanwalt die erste Mordverdächtige und wird unter Anklage und vor Gericht gestellt. Die Anwältin Ellie, eine Cousine von Katie, die zufällig bei ihrer verbannten Tante weilt und ihr Leben neu ordnen wil, übernimmt die Verteidigung von Katie und muss als Kautionsauflage auf sie aufpassen. Das heisst für Ellie, dass sie fortan auf der Farm von Aaron und Sarah Fisher lebt.
Ich bin sofort in das Buch hineingetaucht. Die für uns fremde Welt der Amishen wird hier sehr überzeugend erzählt, ihre Gedanken und Weltanschauungen verständlich nähergebracht. Man lernt im Laufe der Zeit Katies Gedankengänge zu durchschauen und versteht immer mehr, warum sie so gehandelt hat. Auch Ellie lernt in der Beschaulichkeit der Amishgemeinde ihr Leben zu überdenken und zu erkennen, was sie eigentlich wirklich will und was wichtig ist in ihrem Leben. Die Figuren wachsen einem so richtig ans Herz und man leidet mit allen mit und lernt sie zu verstehen, sei es das sture Oberhaupt Aaron, der weise Bischof Ephram, der verstossene Sohn Jacob, der versetzte Verlobte Samuel und Adam, der Nichtamishe, der noch eine große Rolle spielt. Die Gerichtsverhandlung nimmt nicht so wahnsinnig viel Platz ein in dem Buch - es gibt einige überraschende Wendungen, aber eigentlich endet das Buch genaus so, wie ich es erwartet und gehofft hatte - und das ist auch sehr gut so.
Es ist ein stimmiges und rundes Buch, eine Familiengeschichte, kein Thriller, aber spannend und sehr schön erzählt.
Von mir 4,5 von 5 Punkten - und bestimmt nicht das letzte Buch von Jodi Picoult.
Zuletzt geändert von
patwelli am 05.11.2012, 21:19, insgesamt 1-mal geändert.