Brigitte Teufl-Heimhilcher - Mit einen Schlag

Liebesromane unserer Zeit ala Sparks, Ahern, Patterson und Co

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Brigitte Teufl-Heimhilcher - Mit einen Schlag

Beitragvon Anke » 07.08.2008, 21:47

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Mit einem Schlag
Brigitte Teufl-Heimhilcher
Novum Verlag 2006-12 Taschenbuch 290 Seiten



Klappentext

Irene Mahler ist Mitte dreißig, erfolgreiche Anwältin und geschieden.
Zusammen mit ihrer langjährigen Freundin Sandra verbringt sie einen Kurzurlaub auf dem idyllischen Stadler-Gut. Die beiden Freundinnen lassen es sich im Wellnessbereich gutgehen und finden beim Golfen die langersehnte Entspannung vom Alltag.
Als sich Irene eines Tages den Fuß verstaucht, lernt sie Dr. Theodor Nestelbach, den Eigentümer des Guts, kennen, der ihr sofort Erste Hilfe leistet. Bald muss Irene sich eingestehen, dass ihr der als verschlossen und arrogant geltende Theo alles andere als gleichgültig ist. Doch da ist auch noch Markus, der treue Freund aus Jugendtagen, Katrin, Theos Ex-Frau und dann meldet sich auch völlig unerwartet ihr Exmann Jochen …

Meine Einschätzung

Irene und Sandra sind moderne Frauen, die ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben führen. Frei von den Pflichten (Sandra ist frisch verliebt in Günther), aber auch dem Vergnügen (Irene leidet immer noch ein wenig wegen ihrer missglückten Ehe und verlorenen Liebe) einer Familie genießen sie ihr Leben und neben der Arbeit haben sie ihre Hobby: Golf.

Dieses Hobby führt sie zu einem Kurzurlaub auf das Stadler Gut. Als Irene sich am Fuß verletzt, lernt sie den „Grafen“ Theo Nestelbach kennen, der sich als Retter und Besitzer des Stadler Gutes herausstellt.

Glück in der Liebe – Pech im Spiel? Während Theo und Günther glücklich über die Wendungen sind, die ihr Liebesleben vollzieht, so läuft doch alles andere nicht wirklich glatt. Günther steht vor dem Konkurs und hat vor sich heimlich ins Ausland abzusetzen und Theo hat jede Menge Arbeit. Nicht nur im Stadler Gut, vor allem mit der „Zweit-Familie“ seines kürzlich verstorbenen Vaters, von der weder er noch seine Mutter etwas wussten.

Denn Yvonne, die Geliebte und Mutter zweier unehelicher Nestelbach Kinder ist Künstlerin mit Leib und Seele. Theo ist sie zwar, gegen seinen Willen, sympathisch und auch irgendwie in kürzester Zeit an Herz gewachsen, aber leider hat sie wenig Verständnis für die alltäglichen Dinge des Lebens. Die überlässt sie der überforderten Oma und natürlich Theo.

„Mit einem Schlag“ ist beschwingt, flott, witzig und intelligent geschrieben. Das Buch hat viele Charaktere, deren verschiedene Geschichte immer irgendwo geschickt miteinander verknüpft sind.

Dennoch hatte ich anfangs leichte Probleme mich im Buch zurecht zu finden, da sich der Fokus mit jedem Absatz ändert.
Nach kurzer Zeit hatte ich allerdings an diesem flotten Schreibstil Gefallen gefunden und ich konnte der Geschichte immer besser folgen.

Interessant ist, das der Leser viel über viele Figuren erfährt. Einem neugierigen Menschen wie mir kommt das sehr gelegen. ;-)
Die Protagonisten sind originell und es wird nie langweilig ihre Geschichten mit zu verfolgen. Dabei sind sie aber doch auch auf einen Art „alltäglich“, die es dem Leser leicht macht, sich mit der einen oder anderen Figur zu identifizieren.
Mir persönlich hat es die Figur des „Grafen“ angetan, den ich schon vom ersten Auftritt an mochte. Dieser Charakter, aber auch alle anderen, sind quirlig, fesselnd und eben „menschlich“.

Eine schöne Liebesgeschichte samt Happy End ist garantiert, aber manch einem Leser könnte es ein wenig an der Romantik fehlen. Zwar spricht die Beschreibung der schönen Landschaft für sich und auch das Sporthotel, sowie die Lebensumstände des „Grafen“, aber die Autorin lässt sich nicht an schwärmerischen verliebten Gefälligkeiten und Gefühlen aus, schnoddrige sympathische Beobachtung des Alltags ist eher ihre Sache.

Golfsport als Hobby der Romanfiguren ist für einen deutschsprachigen Liebesroman wohl eher selten und ungewöhnlich, doch erstaunlicherweise auch sehr passend. Vielleicht liegt es daran, dass man die Liebe der Autorin zu diesem Sport bei jedem Satz spürt. Dadurch wird er lebendig und verliert auch ein wenige das noble Image ausschließlich Freizeitbeschäftigung für die Oberen Zehntausend zu sein.

Ein paar wenige Redewendungen und umgangssprachliche Ausdrücke könnten vielleicht den Nicht-Wiener Lesern ein wenig unüblich vorkommen, aber sie machen ein Teil des Charmes der Geschichte aus.

Etwas holprig und ein wenig ungeschickt, sind die Wiederholungen von Wörtern oder gar kleineren Absätzen. Zudem empfinde ich die, zwar prägnanten und auf den Punkt gebrachten, aber sehr kurzen Sätze als ein klein wenig anstrengend zu lesen.

Fazit: Ein interessanter Debüt-Roman mit einem ideenreichen und vielseitigen Plot.

Bewertung 4 von 5 Punkte

Gruß Anke

:stern
๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ►Liebe Grüße, eure Anke◄ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑ ๑

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