Und nun will ich auch noch meinen "Senf" dazu abgeben.
C. A. Belmond – Erbin sucht Traummann
Verlag: Knaur TB/444 Seiten
Erscheinungsdatum: 09/08
Originaltitel: A Rather Lovely Inheritance
Genre: Contemporary/Freche Frauen
Meine Bewertung:
von 5 Punkten
Klappentext:
Als Penny nach Nizza reist, um das Erbe ihrer verstorbenen Großtante Penelope anzutreten, ist sie erst einmal ratlos: Was um Himmels willen soll sie mit einer Garage voller Gerümpel und einem verrosteten Oldtimer anfangen? Sie wird das Gefühl nicht los, dass Penelope ihr mit dem Erbe eine Botschaft hinterlassen hat- nur welche? Unverhofft naht Hilfe in Gestalt des charmanten Jeremy. Zwischen den beiden knistert es auf Anhieb, und gemeinsam stürzen sie sich in ein Abenteuer der Extraklasse: Intrigen, rasante Verfolgungsjagden und ein altes Familiengeheimnis, alles ist geboten. Der Zauber der Stadt Nizza tut sein Übriges. Zwischen blauem Himmel, Blütenduft und Meer scheint auf einmal alles möglich...
Meine Zusammenfassung:
Penny Nicols arbeitet gerade in Südfrankreich, als sie einen Anruf von ihren Eltern erhält, der ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen wird. Ihre Großtante und Namensvetterin Penelope ist gestorben und nun soll sich Penny im Auftrage ihrer grippegebeutelten Eltern zur Testamentseröffnung nach London begeben, wo auch weitere Mitglieder ihrer englischen Verwandtschaft erwartet werden.
Doch zunächst trifft sie dort auf ihren gutaussehenden Cousin Jeremy, der mittlerweile Anwalt geworden ist und dessen Kanzlei von der verstorbenen Großtante im Vorfeld beauftragt wurde, die Testamentseröffnung zu leiten.
Beide verstehen sich, trotz der vielen Jahre in denen sie sich nicht getroffen haben, blendend.
Die Testamentseröffnung versetzt Penny jedoch in größtes Erstaunen. Ihre Tante besaß eine Villa in Südfrankreich, die Jeremy erben soll. Doch auch Penny geht nicht leer aus. Sie erbt die Garage mitsamt seines Inhaltes auf dem Grundstück.
Kaum ist das Testament verlesen, kommt es zugleich zu unschönen Szenen der übrigen, lieben gierigen Verwandtschaft, die scheinbar mit der Regelung nicht einverstanden ist und das Gefühl hat, über den Tisch gezogen worden zu sein. ;-)
Da sich Penny jedoch beruflich mit antiken Gegenständen beschäftigt, wird sie kurzerhand von Jeremy engagiert, um die Wertgegenstände in der Villa der verstorbenen Tante in Frankreich zu schätzen.
Am gleichen Tag reisen Jeremy und Penelope dorthin und überraschen Cousin Rollo, wie er sich mit zwei zwielichtigen Gestalten an der Garage zu schaffen macht.
Obwohl die Polizei schnell vor Ort ist, können sie dem schlüpfrigen Cousin nichts nachweisen, er behauptet steif und fest, er habe sich lediglich einen alten Schlitten aus der Garage holen wollen, der ihm gehörte.
Eine Behauptung, die Penny und Jeremy natürlich nicht glauben, doch hinter was ist Rollo wirklich her? In der Garage steht lediglich ein alter Oldtimer- zwar eine Rarität, jedoch nicht wirklich von unschätzbarem Wert.
Während Jeremy und Penny versuchen hinter Rollos Geheimnis zu kommen, erschüttert ein weiteres unvorhersehbares Ereignis die Familie und besonders Jeremy.
Rollo und seine Tante haben das Testament angefechtet - angeblich sei Jeremy kein Blutsverwandter.
Diese Behauptung, die sich als Tatsache erweist, stürzt Jeremys und Pennys freundschaftliche Bande zunächst in eine kleine Krise, bis beide jedoch irgendwann während ihre Detektivarbeit spüren, dass sie ein perfektes Paar wären. Doch zunächst warten noch einige ungeklärte Geheimnisse aus Tante Penelopes Vergangenheit darauf, von beiden entdeckt zu werden...
Meine Einschätzung:
„Erbin sucht Traummann“ ist ein leichter, beschwingter Contemporary; eine gute Wahl für den Sommerurlaub, der den Leser mitunter ins mondäne Südfrankreich, direkt an die
Cote d´ Azur entführt.
Die Autorin hat die besondere Gabe, die Orte so bildhaft zu beschreiben, dass man sie direkt vor sich sehen kann und gleich Lust darauf bekommt, ebenfalls die Koffer zu packen.
Der Roman wird aus der Sicht der Hauptakteurin Penny Nichols geschildert. Penny ist eine junge Frau, die bisher eher mit ihrem Beruf verheiratet war und es bisher gescheut hat, eine Ehe einzugehen.
Als ihre Tante stirbt und sie nach und nach immer mehr über das Leben der Verstorbenen erfährt, kommt sie ins Grübeln. Sie spürt plötzlich, dass das Leben an ihr vorbeizieht, ohne dass sie es richtig genießen kann. Statt sich wie bisher in Arbeit zu vergraben, lässt sie sich zusammen mit Jeremy auf ihr ersten Abenteuer ein und verliebt sich das erste Mal mit Haut und Haaren.
Jeremy wird zunächst als völlig bodenständiger Charakter beschrieben; als ein typisch englischer Mann, den so schnell nichts aus der Ruhe bringen kann. Doch als er erfährt, dass er nicht der leibliche Sohn seines Vaters ist, verliert er für eine gewisse Zeit die Bodenhaftung und meiner Meinung nach gelingt es der Autorin hier sehr gut, die plötzliche Verletzlichkeit und die Ängste von Jeremy darzulegen.
Beide, sowohl Penny als auch Jeremy sind liebenswerte Figuren mit denen man sich als Leser sehr schnell identifizieren kann. Zudem sind einige von Pennys Gedankengängen ziemlich witzig und verleihen dem Buch eine humorige Note.
C.A. Belmonds Stärke, nämlich Stimmungen und Orts oder Charakterbeschreibungen wunderbar einzufangen, schlagen meiner Meinung nach ab und an auch ein wenig ins Negative um, denn oftmals lässt sich die Autorin ein wenig zu sehr dazu hinreißen, zu ausführlich zu werden und so bekommt das Buch zwischenzeitlich leichte Längen.
Trotzdem hat mich der Roman bestens unterhalten und ich empfehle ihn gerne weiter.