Fremder Feind von Jennifer Blake
Der Benedict Clan - Fremder Feind.
Jennifer Blake
Mira Taschenbuch im Cora Verlag 2004 Taschenbuch 384 Seiten
Die junge Amerikanerin Chloe Madison ahnt, dass der brutale Mord an ihrer Stiefschwester Treena Teil eines ausgeklügelten Racheplans ist. Sie fürchtet um das Leben des attraktiven Wade Benedict, der nie gekannte Gefühle in ihr wachgerufen hat. Gnadenlos wird er von ihrem Stiefbruder Ahmad und seinen Gefolgsleuten gejagt. Denn Ahmad will den gesamten Benedict-Clan auslöschen, der angeblich Schande über seine Familie gebracht haben soll. ...
Chloe Madison ist als 14 Jährige mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater nach Hazaristan (Synonym für Afganisthan) gekommen. Nach der Machtergreifung der Taliban stirbt ihre Mutter, der Stiefvater muss Soldat werden und der fundamentalistische Stiefbruder Ahmad übernimmt die Herrschaft in der Familie. Ihr Vater versucht sie, mit Hilfe von Wade Benedict, wieder zurück in die USA zu holen.
Ich hatte so meine Probleme mit dem Buch. Chloe lebt in dieser muslimisch-fundamentalistischen Gesellschaft und rebelliert nur im Stillen, in dem sie Mädchen verbotenerweise unterrichtet. Sie ist total angepasst, reagiert automatisch wie eine Muslima und weigert sich zunächst, mit zurück in die USA zu kommen.
Die Angst, die sie hat, kann ich nachvollziehen. Der Tick, unbedingt den Frauen helfen zu müssen, indem sie dort bleibt, unterrichtet und leidet, wahrscheinlich sogar stirbt, ist mir vollkommen unverständlich. Sie versucht sich selber zur Märtyrerin zu machen, anstatt sich retten zu lassen. Briefe sind immer über einen männlichen Verwandten gegangen und es dauert Jahre bis ihr klar wird, dass der bösartige Ahmad keinen abgeschickt hat??? Nee, tut mir leid, aber diese Heldin ist mir schnell ziemlich auf den Wecker gegangen. Ihr Verhalten war für mich in keiner Weise nachvollziehbar und die Wandlung vom muslimischen Frauchen zur amerikanischen "Emanze" ist mir zu schnell und übergangslos verlaufen.
Sowohl die Liebesgeschichte als auch die Probleme der Frauen in Afganisthan sind viel zu kurz gekommen und werden nur angerissen. Das der Stiefbruder Ahmad auch noch Terrorist ist und ihr in die USA folgt, macht die Sache auch nicht besser...
Von mir 2,5 von 5 Punkten.