Eine Sünde wert ist in jedem Fall dieser Roman:
Eine Sünde wert.
Millie Criswell
Blanvalet 2002-12 Taschenbuch 348 Seiten
Klappentext:
Alle Männer halten sie für die begehrenswerteste Frau weit und breit. Doch auf Hochzeiten ist sie stets nur die Brautjungfer. Und das hat Annie Goldman endgültig satt. Als sie bei der Trauung ihrer besten Freundin Mary ihre große Jugendliebe Joe wieder sieht, sagt ihr das nur eines: Schlag dir diesen attraktiven Mann aus dem Kopf, der dich anzieht wie der Honig die Biene. Joe wiederum würde für Annie sogar sein Priesteramt niederlegen, um sich endlich dieser aufregenden Frau zu stellen, die er nie vergessen konnte. Doch Annie lässt ihn am ausgestreckten Arm verhungern, und Joe, zu jeder Sünde bereit, leidet Höllenqualen - bis etwas Unglaubliches geschieht ...
Meine Einschätzung:
Da die Kritiken beim großen Fluß nicht so prickelnd ausgefallen sind, schleiche ich schon eine halbe Ewigkeit um das Buch herum. Nun hat es mich gepackt und ich möchte Euch gleich mal an meinem persönlichen Eindruck teilhaben lassen...
Wer eine "Dornenvögel-Light-Version" erwartet, wird mit Sicherheit enttäuscht werden... wie ich anfangs auch.
Ein Priester, der zwischen seinem Beruf und seiner Liebe zu einer Frau schwankt - da hab ich auf große Gefühle und jede Menge Tränchen gehofft.
Leider ist im 1. Kapitel dem Helden schon klar, daß das mit dem Priester-Dasein nicht so sein Ding ist und er steigt aus seinem Amt aus. Natürlich möcht er seine Jugendliebe Annie zurück gewinnen, doch die schaltet erstmal auf stur.
Auch wenn die Liebesgeschichte zwischen Annie und Joe durchaus eine gewichtige Rolle spielt, so wird den Familien der beiden Helden doch noch sehr viel Platz eingeräumt. Und diese familiären Nebenkriegs-Schauplätze haben dem Roman letztendlich soviele Punkte eingeräumt, denn die Lovestory selbst dümpelte eher schwächlich dahin.
Annies und Joes Familie sind einfach der Brüller: Völlig überzogene skurile Persönlichkeiten (ein jüdisch-italienischer Familienmix) die mit jeder Menge Streit und Hick-Hack für Gelächter sorgen. Ich hab Tränen gelacht über Annies Mom und Dad, über die durchgeknallte Cousine Donna die sich bei der Heldin einquartiert und noch so allerhand anderer familiärer Nervensägen....
Abschlußwertung:
Für Fans von Dornenvögel und dramatischen Lovestorys mit Sicherheit ein totaler Fehlgriff!!! Für Leute die einen Sinn für durchgeknallte Familien und schräger Lovestorys haben mit Sicherheit eine gute Wahl.
Deshalb: 4,5 von 5 Punkten