Bewitching Season (Leland Sisters)
Marissa Doyle
Henry Holt 2008-04-29 Gebundene Ausgabe 352 Seiten
Serie:
Teil 1 der Reihe um Hexen im Viktorianischen England:
Teil 1: Bewitching Season
Teil 2: Betraying Season (erscheint 2009)
Teil 3: Waterloo Plot (ungewiss)
Inhalt:
Persephone und Penelope Leland sind eineiige Zwillinge und freuen sich auf die bevorstehende Londoner Season. Na ja, zumindest Pen freut sich, während Persy es vorziehen würde, zu Hause auf dem Land zu bleiben, „Stolz und Vorurteil“ zu lesen und ihre Hexenkünste zu perfektionieren. Denn die Frauen der Leland-Familie sind allesamt Hexen – nur dass es in den vergangenen 300 Jahren nur Söhne in der Familie gab, so dass dieses Wissen verloren gegangen ist. Heimlich werden die Zwillinge von ihrer Gouvernante Ally in der Kunst unterrichtet. Doch dann wird Persys geliebte Ally entführt und alles deutet darauf hin, dass sie sich im Kensington-Palace befindet. Also am gleichen Ort wie die von den Zwillingen vergötterte Prinzessin Viktoria, Erbin des britischen Weltreichs. Vielleicht ist ein Abstecher nach London also doch nicht die schlechteste Idee, zumal Persys und Pens Nachbar auch dort sein wird, mit dem sie sich schon als Kinder gestritten haben – und in den Persy heimlich verliebt ist, seit sie 13 ist …
Meine Meinung:
Erst bin ich davon ausgegangen, dass es sich bei dem Buch um eine Geschichte handelt, die in einer alternativen magischen Welt spielt, ähnlich wie die „Sorcery and Cecilia“-Reihe von Patricia C. Wrede und Carolin Stevermer. Dem ist aber nicht so: Pen und Persy müssen ihre Kräfte verheimlichen. Und auch wenn die Londoner Season „verzaubert“ ist, so spielt Hexerei doch eine relativ geringe Rolle. Im Vordergrund stehen Bälle, die Jagd nach Ehemännern und Besuche bei der Schneiderin, die bei Persy eher negative Gefühle auslösen.
Das Buch ist sehr humorvoll und man kann sich wunderbar in die Heldin Persy einfühlen. Ihre Schüchternheit bei Menschenansammlungen, ihre Unsicherheit im Umgang mit Menschen, aber andererseits ihre Abenteuerlust, ihre Liebe zu Büchern und ihr Ehrgeiz, eine große Hexe zu werden. Wozu sie natürlich keinen Mann brauchen kann. Bis ihr die Liebe einen Strich durch die Rechnung macht. Ihre Unsicherheit im Umgang mit dem Mann ihrer Träume fand ich einfach nur bezaubernd, wenn mir der arme Kerl oft auch einfach Leid getan hat, weil er aus ihren unterschiedlichen Reaktionen einfach nicht schlau wurde.
Abgesehen vom Ende und von der Begründung für die Entführung hätte dieses Buch auch sehr gut ohne Magie funktioniert, aber dieser Touch Magie ist es, der dem Buch den letzten Schliff gibt.
Wie beschreibt Marissa Doyle das Genre, in dem sie schreibt: Romantische historische Fiktion mit einer magischen Wendung. Und das trifft es meiner Meinung nach ganz genau.
Ich freue mich schon sehr auf den Folgeband.
Noch ein kleiner Hinweis: Auch wenn das Buch 1837 spielt, erinnert es sehr an typische Regencies. Also für Fans dieses Genres sehr empfehlenswert
Ein Jugendbuch ist das Buch nur insofern, dass die Heldin erst 18 Jahre ist. Aber ich denke, dass gerade in diesem Genre viele Heldinnen nicht unbedingt viel älter sind. Allerdings wirkt Persy als Heldin realistischer, weil die Autorin sie zum Teil wirklich wie einen Teenager handeln lässt (vor allem in Bezug auf ihre Unsicherheiten).
Von mir gibt’s 10 von 10 Punkten