Danger - Gefahr
Linda Howard
Blanvalet 2008-11 Broschiert 400 Seiten
Kurzbeschreibung:
Dass ihr Vater das Unternehmen an seine junge Frau vererbt hat, ist für Bailey Wingates Stiefkinder völlig inakzeptabel. Als Bailey ein Jahr später mit einer kleinen Privatmaschine nach Denver fliegt, setzen plötzlich über den Rocky Mountains die Motoren aus. Cam Justice, dem äußerst attraktiven aber schroffen Piloten, gelingt eine Bruchlandung. Auf ihre gegenseitige Wärme angewiesen, überstehen Bailey und Cam aneinander geschmiegt die erste Nacht. Dann entschließen sie sich, auf der Suche nach Rettung den Weg durch die Berge zu wagen. Nicht ahnend, dass ein Killer darauf wartet, sein Werk zu Ende bringen zu können ...
Inhalt:
Der Klappentext stimmt mal wieder nicht genau mit dem Inhalt überein. Bailey hat nicht das Unternehmen geerbt, sondern sie wurde als Vermögensverwalterin eingesetzt. Dies führt immer wieder zu extremen Spannungen zwischen ihr und dem Stiefsohn bzw. der –tochter. Beide machen keinen Hehl daraus, dass sie Bailey lieber tot sehen würden. Um sich von diesen Streitigkeiten zu erholen, hat Bailey einen Urlaub mit ihrem Bruder und Schwägerin in der Wildnis geplant. Auf dem Flug zum Treffpunkt stürzt die gemietete Privatmaschine ab und Bailey landet schneller als gedacht in der Wildnis. Zusammen mit dem Piloten Cam Justice muss sie um das Überleben kämpfen…
Die Geschichte spielt in einem ganz kurzen zeitlichen Abschnitt von etwa 7 Tagen. Cam und Bailey sind sich eher unsympathisch und haben jeder vom anderen eine vorgefertigte (schlechte
) Meinung, sodass sie sich bisher meistens bei den zahlreichen Privatflügen aus dem Wege gegangen sind. Aufgrund einer plötzlichen Erkrankung des Piloten und Freundes von Cam übernimmt dieser spontan den Flug. Als über den Rocky Mountains die Motoren aussetzen, kann er die Maschine oberhalb der Schneegrenze in den Bergen notlanden, wobei er sich aber eine stark blutende Kopfwunde zuzieht. Bailey übersteht den Absturz besser und muss nicht nur Erste-Hilfe bei Cam leisten, sondern auch jede Maßnahme ergreifen, dass beide die Nacht im Schnee überleben.
Meine Meinung:
Cam und Bailey machen eine Entwicklung durch. Beide müssen in einer Extremsituation erkennen, dass der jeweils Andere ganz anders ist, als gedacht. Beide kommen sich zwangsweise dabei näher. Bailey entwickelt sich dabei nicht in eine Überfrau, die mal schnell das „Überlebensset-Flugzeugabsturz“
hervorzaubert, sondern sie bleibt menschlich und sympathisch. Cam, der Superpilot
, ist aufgrund seiner Verletzung zunächst außer Gefecht gesetzt und so auf die Hilfe von Bailey angewiesen.
Da das Buch überwiegend in der Einsamkeit der Berge spielt, ist diese Situation und das Umgehen der beiden Protas damit der Hauptbestandteil des Buches. Nebenfiguren bleiben dagegen eher blass, wobei die Sekretärin des privaten Flugplatzes noch die beste Nebenrolle hat. Bei den Figuren wird vieles nur angedeutet, aber nicht weiter ausgeführt. Aber das hat mir auch nicht gefehlt.
Wer Situationen mag, in denen sich die Hauptfiguren in einer abgeschlossenen Umgebung befinden, ist hier genau richtig.
Noch ein Wort zum Krimianteil des Buches: Um es Vorweg zu nehmen, der ist relativ gering. Ich würde fast sagen, er spielt als Auslöser der Situation eine Rolle, aber auch nicht mehr. Die Ermittlung des Bösewichts ist eher eine Nebenhandlung und sollte nicht die Grundlage für den Leser sein, da ansonsten die Geschichte eher enttäuschen wird.
Meine Wertung:
Für mich eine richtig schöne (kalte
) Geschichte mit zwei sympathischen Figuren.
4,5 von 5 Punkten