meine Meinung:
Auch der dritte Teil der ‚Wallflower-Serie‘ ist eine wunderbare, witzige und herzerwärmende Liebesgeschichte und wartet mit einem Pärchen auf das auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnte.
Evie, die schüchternste unter den 4 Freundinnen, sieht nur noch einen Ausweg um den Plänen ihrer niederträchtigen Verwandten zu entkommen – eine Heirat mit dem charmanten wie eben so berüchtigten Lord St. Vincent. Sebastian nimmt Evies Antrag aufgrund seiner finanziellen Nöte an, hätte aber nie vermutet das ihn seine zukünftige Frau so faszinieren würde. Für mich war seine Wandlung vom unbeschwerten Frauenheld zum liebevollen Ehemann absolut glaubwürdig. Er ist einfach ein toller Held. Ich mochte seinen Beschützerinstinkt gegenüber Evie und seine flotten Sprüche brachten mich Seite um Seite zum schmunzeln. Es ist wirklich schön zu lesen wie diese beiden sich zaghaft annähern, aber auch davor zurückschrecken sich gegenseitig zu vertrauen. Während man vielleicht am Anfang noch besorgt war, wie diese zwei zusammenpassen sollen, so wird man in Laufe der Handlung eines Besseren belehrt. Beide sind geradezu füreinander geschaffen und ergänzen sich perfekt. Man erlebt wie Evie an seiner Seite regelrecht aufblüht, sie ihre Schüchternheit vergisst und viel selbstbewusster wird. Er dagegen wirkt durch Evie viel offener, entspannter und zugänglicher. Als Sahnehäubchen wird hier auch die sehr interessante Figur des Cam Rohan eingeführt, einem Halbzigeuner, der als ehemals Jenner’s rechte Hand im Club arbeitet. Ich liebte die gegenseiteigen verbalen Schlagabtäusche zwischen ihm und St. Vincent wie zum Beispiel:
“Geist?” St. Vincent warf ihm einen ungläubigen Blick zu. „Gott, das meinen sie nicht ernst, oder?“ - „Ich bin ein Zigeuner“, antwortete Cam nüchtern. „Natürlich glaube ich an Geister.“ - „Nur Halbzigeuner. Was mich vermuten ließ, dass der Rest von ihnen zumindest ansatzweise zurechnungsfähig und geistig gesund sein würde.“ - „Die andere Hälfte ist irisch“, sagte Cam mit dem Hauch einer Entschuldigung in der Stimme. „Gott“, sagte St, Vincent wieder und schüttelte den Kopf, während er mit langen Schritten den Korridor hinunterging (S. 143)Ich hab mich wahnsinnig gefreut, als ich gelesen habe, dass Cam mit den Hathaways auch sein eigenes Buch bekommen hat. Alles in allem ein weiterer wunderschöner Band der ‚Wallflower-Serie‘, den man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. 4/5 Buchsterne
Zitate:
„Meiner Erfahrung nach ist Klatsch über andere meist wahr, der über einen selbst stimmt allerdings nie.“ – St. Vincent (S.146)
„Großer Gott, ich glaube nicht, dass St. Vincent und das Wort ‚keusch‘ je zuvor in einem Satz gebraucht worden sind“ - Annabelle Hunt (S. 215)
“Ah, Evie”, hörte sie ihn leise sagen. “Ich muss wohl doch ein Herz haben… denn gerade jetzt tut es weh wie der Teufel.” (S. 322)
Lg Marlie