Am Samstag bin ich 5min vor Schluß in die Bücherhalle um einiges zurückzubringen und bei der Gelegenheit habe ich kurz nach der Verfügbarkeit einiger Bücher geguckt, die ich mir schon seit einer Weile ausleihen möchte. War leider schon wieder alles weg. Frust. Wie immer ging dann mein panischer Blick um mich rum "Was könnte ich jetzt ausleihen, was jetzt?".
In meiner Leihbücherei gibt es oft einen Tisch, auf dem die Angestellten Buchempfehlungen stehen haben. So fiel mein Blick auf ein buntes Buchcover Marke 'Moderne Frau von heute'. Der Autorenname Kinsella kam mir durch das Liebesromanforum auch vertraut vor, Klappentext las sich gut, also mitgenommen.
Ich habe es nicht bereut.
Es war mein erster Kinsella-Roman und ich guckte natürlich hier nach, wie wohl die Rezis dazu sind. Hörte sich gut an, und ich bin froh, nicht ausversehen mitten in der Bloomwood-Reihe gelandet zu sein.
Samantha Sweeting ist mir sehr sympathisch gewesen. Allgemein fand ich das Buch sehr gut und humorvoll. Ich habe permanent giggelnd und jauchzend auf dem Sofa gesessen, mein Mann dafür ständig belustigt die Augen gerollt. Ich habe mich wirklich sehr geärgert, als ich das Buch gestern zu Hause vergessen hatte und dann ohne weiter lesen zu können, mit Bahn und Bus fahren musste.
Sicherlich ist nicht immer alles ganz glaubhaft, ich war zum Beispiel sehr erstaunt, wie schnell Samantha als lukullisches Küchenneutrum den Herd beherrschte. Aber das sie bei Nachhilfestunden in Sachen Essenszubereitung mit Stift und Block bewaffnet jeden Furz aufschreiben möchte, weil sie glaubt, es sonst nicht zu packen, erinnerte mich wieder sehr stark an mich selbst :oops:
Wie sich Samantha und Nathaniel dann näher kommen und sich lieben, fand ich soetwas von ausgesprochen schmackhaft! Ich kam nicht umhin, mir die Szenen nochmal laut vorzulesen, was ich immer tue, wenn mich Teile einer Geschichte besonders faszinieren und ansprechen.
Samantha hat auch zum Schluß hin immer noch ihre Fehler und kleinen Mankos, auch in der Küche. Daß sie zB am Ende des Buches noch immer nicht weiß, was und wofür der "Trüffelschläger" nun wirklich ist, obwohl sie eine enorme Wandlung in dem Buch durchmacht, läßt mir die Hauptfigur besonders sympathisch erscheinen.
Auch die vielen Nebencharaktere, allen voran die Geigers, sind für mich sehr liebevoll gezeichnet. Trish Geiger hätte ich manchesmal wirklich gerne in die Arme geschlossen und gedrück, und wieder an anderen Stellen dann auch ganz gerne kräftig die Meinung gegeigt. Und die emotional negativ beladenen sind von mir auch sehr gehasst worden (Sams Mutter und die Geigernichte Melissa

).
Das Ende ist natürlich ein HappyEnd. Aber ich gestehe, es war mir zu abrupt. Ich hätte gerne noch etwas mehr über Samanthas (Liebes)Zukunft erfahren. Und mich wurmt immer noch, daß ich nicht erfahren habe, was Nathaniel ihr in seiner Traumgärtnerei gesagt hat. Verdammt, hätte sie doch in dem Moment hingehört :mad: und nicht destruktiv vor sich hingeträumt.
Das Buch bekommt von mir
5 von 5 Punkten
Sicherlich gibt es tiefgreifendere Geschichten, aber ich habe schöne Stunden mit dem Buch verbracht und mich unglaublich daran erfreut, trotz oder vielleicht auch gerade, weil ich emotional sehr drin war und so manches Rätsel oder manche offene Frage für mich persönlich bleibt.