Alle lieben Merry
Jennifer Greene
MIRA TASCHENBUCH IM CORA VERLAG 2008-01-01 Taschenbuch 320 Seiten
Klappentext:
Wer hätte gedacht, dass ein vor langer Zeit auf einer Serviette geschriebenes Versprechen tatsächlich eingelöst werden muss? Die elfjährige Charlene ist nicht sonderlich beeindruckt von ihrem neuen Vormund Merry. Die Frau benötigt ganz klar ein wenig Hilfe beim Thema Erziehung. Ihr Nachbar Jack könnte für diesen Fall der richtige Ansprechpartner sein - aber es sieht nicht so aus, als ob die beiden Erwachsenen ohne Hilfe zueinander finden würden. Jack erkennt eine Kurzstreckenläuferin, wenn er eine sieht. Und auf Merry passt diese Beschreibung genau. Das hübsche Partygirl ist so unvorbereitet, die Verantwortung für die viel zu ernsthafte Charlene zu übernehmen, dass sie ihm beinahe schon Leid tut. Aber nur beinahe. Doch Merry hat endlich etwas gefunden, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Alles, was sie jetzt noch tun muss, ist herauszufinden, wie man kämpft.
Meine Rezension:
Merry gab vor einigen Jahren einem guten Freund das Versprechen, auf seine Tochter aufzupassen, falls er sterben sollte.
Nie rechnete sie damit, dass diese Situation wirklich eintrifft. Doch eines Tages erfährt sie, dass ihr damaliger Freund verstorben ist und sie als Vormund für seine elfjährige Tochter Charlene vorgesehen hat.
Merry überlegt nicht lange, gibt ihr flatterhaftes Leben auf um für dieses Mädchen da zu sein.
Mit rosa Schal und Glitzersocken im Gepäck steht Merry nun vor einer Prachtvilla in einer Kleinstadt und lernt das Mädchen kennen, für dass sie von nun da sein möchte.
Schnell wird ihr klar, dass sie bei Charlene mit rosa Mädchensachen keinen Pokal gewinnen wird, denn die Elfjährige ist alles andere als mädchenhaft : Armyklamotten, Bürstenhaarschnitt und Kampfstiefel kleiden Charlene.
Merry durchschaut sehr schnell, dass das intelligente Mädchen seine Trauer zu verarbeiten versucht. Durch die Kleidung ihres Vaters, fühlt sie sich stark und ihm nahe.
In den ersten Tagen fühlt sich Merry oft schlecht. Sie kommt nicht an Charlene heran und macht sich Sorgen und Vorwürfe.
Ihr neuer Nachbar Jack, ein geschiedener Mann mit zwei Teenagersöhnen, kennt Charlene und versucht Merry zu helfen.
Bald schon bemerken Jack und Merry, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen. Seine Bindungsangst und ihre Selbstzweifel machen es den beiden aber nicht leicht, die Gefühle einzugestehen.
Als sich Charlene und Merry annähern und so was wie eine richtige Familie sind, kommt auch schn die nächste Hürde auf sie zu. Die zuständige Frau vom Jugendamt ist nicht überzeugt von Merrys Fähigkeiten als Vormund. Zu allem Überfluss meldet sich nach jahrelanger Abwesendheit auch noch Charlenes leibliche Mutter…
„Alle lieben Merry“ ist ein wunderschönes Buch voller Humor und Emotionen. Der Aufbau von Beziehungen und das Vertrauen fassen ist hier hervorragend mit einer Liebesgeschichte verknüpft worden.
Die Protagonisten sind gerade wegen ihrer Macken besonders liebenswert.
Merry ist flatterhaft, eine Techniknull, liebte bisher das unabhängige Leben und lernt mit aller Inbrunst zu lieben.
Charlene ist eine Intelligenzbestie mit einem starken, gefestigten Charakter. Es fällt ihr nicht leicht, jemanden zu vertrauen, aber sie lernt, zu erkennen wer es gut mit ihr meint.
Jack ist für Merry ein Held, er sieht sich aber eher als „Anti-Held“. Seine Frau hat ihn wegen ihrer Karriere verlassen, seitdem scheut er jede feste Beziehung. Seinen Zwillingssöhnen ist ein lockerer und liebevoller Vater.
Seine Söhne spielen im Buch auch eine wichtige Rolle. Die zwei sehr unterschiedlichen Jungen, schließen Merry schnell in ihr Herz und wollen ihren Vater glücklich sehen.
Der Schreibstil der Autorin ist locker, flüssig und immer passend zu den jeweiligen Szenen und Stimmungen.
Das Ende hätte nach meinem Geschmack gern etwas ausführlicher sein können, aber insgesamt ist eine wunderbare, abgerundete Geschichte die ich nur weiterempfehlen kann.
Wertung:
10 von 10 Punkten