Klappentext: Eigentlich wollte sie das Erbe gar nicht antreten: Nur wiederstrebend kehrt Rosamund nach Colonsay zurück, wo sie eine einsame Kindheit verbracht hat. Nun soll das stattliche, aber heruntergekommene Haus an der australischen Küste renoviert werden. Doch kurz nach ihrer Ankunft stellt Rosamund zu ihrem Schrecken fest, dass etwas Unheimliches in dem alten Haus vor sich geht. Zuerst ist es nur ein seltsamer Duft, dann folgen grauenhafte nächtliche Geräusche. Und schließlich hört sie eine Stimme, die klagend ihren Namen zu rufen scheint. Als die ersten Unfälle auf der Baustelle geschehen, ist sich Rosamund sicher: Das Haus birgt ein furchtbares Geheimnis.
Quelle: WeltbildMeine Meinung: Eigentlich gehört die Rezi vermutlich unter "Romantasy" eingeordnet da es eine Liebesgeschichte gibt. Trotzdem kann ich mich nicht dazu überwinden, da alles andere in diesem Buch viel dominanter ist. Allerdings ist die Liebesgeschichte sehr schön und glaubwürdig und passt einfach in den Roman. Trotzdem würde ich das Buch nicht als "richtigen" Liro einordnen.
Die Autorin hat es geschafft eine stimmige, gruselige Atmosphäre zu erschaffen. Wie schon im thread "Wie würdet ihr reagieren?" in kleinen Ausschnitten geschrieben, geschehen äußerst unheimliche Dinge in dem alten Haus. Die Heldin ist erfreulich vernünftig, in dem sie diesen Dingen nicht einfach blauäugig auf den Grund geht, auch wenn sie mir anfangs nicht wirklich sympathisch war: Eine schwache Frau, die Kette raucht und auf dem besten Weg zur Alkoholikerin ist. Und jeden Gedanken daran, dass es auf Colonsay spuken könnte, weit von sich weist.
Im Laufe des Romanes findet sie mit Hilfe von Gary Munro, einem Bekannten aus Kindheitstagen, nicht nur heraus, was den Spuk auslöst sondern sie findet auch zu sich selbst, wird eine selbstbewusste Frau, der es gelingt, sich von ihrem dominanten Ehemann zu lösen und eine neue Liebe zu finden.
Auf einer zweiten Zeitebene wird von den Geschehnissen der Jahre 1900 - 1901 berichtet. In ruhigem, gemäßigtem Erzählstil wird aus Sicht des 12jährigen Hausmädchens Alice geschildert, wie es zu der schrecklichen Familientragödie kam, die noch heute in Form des Spukes die letzte Angehörige der Familie Cunningham verfolgt und belastet. Zuerst war ich etwas irritiert und nach den ersten Kapiteln auch versucht, diese in Zukunft zu überspringen, da ich nicht wirklich verstand, warum die Autorin sie eingeschoben hat. Doch im Laufe des Buches wird klar, dass am Ende beide Geschichten zusammentreffen werden und sich jede Geistererscheinung und jedes unerklärliche Vorkommnis auflösen werden.
Fazit: Ein sehr gutes Buch mit zum Teil wirklich gruseligen Szenen, nicht perfekten doch sympathischen Protas und einem wahrhaft dramatischen Ende!
Meine Wertung: 4,5 von 5