Stephanie Tyler - Navy SEALs. Entführt

mörderische Spannung im Buch

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Stephanie Tyler - Navy SEALs. Entführt

Beitragvon mallory » 16.05.2011, 22:47

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Navy SEALS: Entführt
Stephanie Tyler
Lyx 2011-05 Broschiert 399 Seiten

Klappentext: Navy SEAL Jake Hansen erhält einen riskanten Auftrag: Er soll Dr. Isabelle Markham auf den Fängen von afrikanischen Rebellen befreien. Unter größten Gefahren kann Jake die hübsche Frau retten, die eine seltsame Anziehungskraft auf ihn ausübt. Zurück in der Heimat kommt es zu einem weiteren Anschlag auf Isabelles Leben und nur Jake steht zwischen ihr und dem sicheren Tod.

Meine Meinung: Nun, Cherry Adair meint auf dem Buchrücken "Romantic Thrill vom Feinsten!" Vielleicht ist ja das der Grund, warum mir ihre Bücher auch nicht so viel geben. :???:
Tatsache ist, dieses Buch hat mich schrecklich enttäuscht! Ich hatte spannende, actionreiche Handlung und ein leidenschaftliches Liebespaar erwartet. Doch selbst wenn in der ersten Hälfte des Buches von intensiven Gefühlen die Rede ist, dann kommt diese Intensität nicht bei mir an. Außerdem hatte ich immer das Gefühl, irgendetwas verpasst zu haben. Das Buch ist recht dialoglastig, doch wenn dann wirklich mal was Wichtiges im Dialog erwähnt werden müsste fühle ich mich wie wenn jemand den Ton am Film abgedreht hätte und ich müsste die Handlung aufgrund der Gesichtsausdrücke der handelnden Personen erraten.
Es fehlt einfach was! Bsp.: Isabelle ist Ärztin und begibt sich bei einem Unfall, zu dem sie mit Jake gerufen wird, in Gefahr, in dem sie in den absturzgefährdeten Bus steigt. Jake steigt ebenfalls ein, entdeckt sie ganz hinten bei einem eingeklemmten Soldaten und schaut sie nur böse an und sagt ihr sie solle jetzt langsam aus dem Bus steigen. Und plötzlich wird ihr klar, dass sie in Gefahr ist! Normal wäre doch eher, dass er sie anschnauzen würde, ob sie noch normal wäre weil sie sowas macht. Aber nein, genau in so einer Situation wird der Dialog stark beschnitten. :???: Jake scheint wie ein übersinnlicher Psychiater immer genau zu wissen was Isabelle gerade fühlt und was er zu ihr sagen muss.
Auch lässt die Autorin die Leserin ewig über alles Mögliche im Unklaren. Isabelle wurde von ihrem Bodyguard verraten. Doch mir war lange nicht klar, ob er es denn nun war der sie auch entführt hat.
Genauso hat es, wie im Buchgeplauder schon erwähnt, anfangs immer wieder unlogische Stellen im Buch. Bsp. S. 55/56:

"Hey, wir fangen nicht damit an", protestierte Chris. Zumindest das stimmte. Es gab Typen, die wussten, das sie SEALs waren, und wollten nur deshalb Streit mit ihren anfangen. Manchmal ging es auch um die Freundinnen anderer Männer, die die drei Brüder etwas zu lange anschauten. Aber hey, dafür konnten sie ja auch nichts.
Kenny verdrehte die Augen. Sein Blick ruhte etwas zu lange auf Jake. Er öffnete den Mund, als wolle er etwas sagen, aber die Band begann zu spielen, und das lenkte ihn ab.
Seitenwechsel
Eins zu null für Jake, aber er würde an dieser Bemerkung länger zu kauen haben als Nick. Jake war definitiv angespannt, aber er schien heute keine Lust auf ein schnelles Abenteuer zu haben, was nur bedeuten konnte, dass er in Schwierigkeiten steckte.

Soweit dieses. Nun habe ich keinerlei Zusammenhang gefunden zwischen Seitenende 55 und Seitenanfang 56! Welche Bemerkung ist gemeint, Jake hat doch gar keine gemacht. Warum dann eins zu null? Ich habe erstmal zurückgeblättert weil ich dachte ich hätte eine Seite übersprungen, aber nein.
Genauso ist der Schreibstil manchmal mehr als unbeholfen. Bsp.: Jeannie drückte eine Hand gegen ihre Kehle. Isabelle wusste, sie konnte es ihrer Mutter unmöglich erklären. Sie würde es nicht verstehen...Aber im Grunde war das für sie okay. Isabelle will ihrer Mutter ihre Gefühle nicht erklären müssen, aber das hätte man doch wirklich etwas besser ausdrücken können. :???:

Erst ab Seite 240 erfährt das Buch für mich eine deutliche Wende. Die Sätze werden plötzlich weniger verwirrend, die Personen sprechen plötzlich in klaren Worten davon was ihnen passiert ist und durch wen (zumindest meistens) und die Gefühle werden endlich glaubwürdig rübergebracht. Hat sich die Autorin bis dahin erst warm schreiben müssen? Bis kurz vor Schluss ist das Buch dann sehr fesselnd und ich wurde auch mit den Personen warm. Doch dann hat mich die Autorin wieder enttäuscht. :sad Ein Mann wird gefangen genommen, vom Bösewicht verdrahtet und mit einem Zünder versehen. Es gibt nur einen Weg in das Gebäude und Jake hat nur noch knapp 5 Minuten um den Mann zu befreien! Die klassische Spannungssituation, die in Filmen dafür sorgt, dass man Fingernägel knabbert weil die Zeit abläuft. Ich hatte wirklich erwartet nun zu lesen wie der Mann befreit wird, aber nein! Plötzlich ist er befreit, beide stehen hinter der hysterischen Isabelle, die unbedingt zurückwill und bei der Befreiung helfen. :???: Auch anschließend keine Erklärung mehr wie der Mann frei kam.

Fazit: Eine verschenkte SEAL-Story aus der man wesentlich mehr hätte machen können. :???: Die Spannung wird zu Gunsten des Liebespaares, das zu viel redet und therapiert, extrem zurückgeschraubt und die Nebenstory, die in Afrika spielt und vermutlich in den nächsten Büchern weitergeführt werden soll, war für mich auch unnötig. Ich bin noch sehr unentschlossen, ob ich das nächste Buch, "Entlarvt", wirklich kaufen soll, denn eigentlich ist der Held Nick eine interessante Persönlichkeit mit einer noch interessanteren Vergangenheit und auch die Leseprobe zeigt, dass sich die Autorin bis dahin tatsächlich warm geschrieben hat. Aber wenn ich dann wieder eine SEAL-Story erwarte und mich dann um Action und Spannung betrogen sehe, dann würde mich das schon ärgern. :???:

Meine Wertung: Vielleicht wird Stephanie Tyler im nächsten Roman plötzlich deutlich besser aber eine Suz Brockmann ist sie definitiv noch lange nicht! Daher vergebe ich nur enttäuschte

3 von 5 :lesen

:stern
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Re: Stephanie Tyler - Navy SEALs. Entführt

Beitragvon Wildfee » 16.05.2011, 23:06

Das hört sich für mich wie eine Mischung aus ungenügender Übersetzung, starker Bearbeitung und nicht so dollem Stil an...
Ich hatte eigentlich schon gehofft, das es endlich mal wieder richtig gute SEALs Romane gibt, aber anscheinend ist auch dieser Roman hier wohl eher durchschnittlich :neutral:
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Hat die Blume einen Knick, war die Hummel wohl zu dick.
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Re: Stephanie Tyler - Navy SEALs. Entführt

Beitragvon Leah » 16.05.2011, 23:18

Ich kann mallory nur zustimmen, obwohl ich die 3 Sterne noch recht gnädig finde. Ich habe zwei Romane auf englisch von ihr versucht - so kann ich hier zumindest behaupten, dass es nicht! an der Übersetzung liegt. Da lese ich Michelle Ravens Seals bedeutend lieber!
Ich war schon erstaunt, das Lyx die Reihe rausbringt, aber wahrscheinlich schwappt gerade die Seals-Welle nach Deutschland und da musste Stoff ran. Persönlich kann ich weder dem Schreibstil noch der Storyline viel abgewinnen.

LG Leah
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Re: Stephanie Tyler - Navy SEALs. Entführt

Beitragvon patwelli » 17.05.2011, 08:53

*örgs* - ich hab das Buch noch zum Rezensieren hier liegen, nach der Rezi macht das ja richtig Laune *g*. Da Mallory ja einen ähnlichen Lesegeschmack hat wie ich sind meine Erwartungen ziemlich heruntergeschraubt. Aber das ist dann vielleicht auch ganz gut so.

LG
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Re: Stephanie Tyler - Navy SEALs. Entführt

Beitragvon Jenny » 17.05.2011, 11:42

:sad Schade. Ich hab ihn jetzt wieder vom WZ runtergenommen.
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Re: Stephanie Tyler - Navy SEALs. Entführt

Beitragvon mallory » 17.05.2011, 14:27

Ich habe das Buch ja als Wanderbuch eingestellt, weil ich dachte, eure Neugier hat durch meine Rezi vielleicht so viel Schaden genommen, dass ihr das Buch zwar immer noch lesen, aber nicht mehr kaufen wollt. Diese Möglichkeit gibt es also immer noch.

Was ich bei dem Buch halt wirklich enttäuschend finde ist, dass die ganzen Actionszenen, die es durchaus gibt, extrem zusammengestrichen zu sein scheinen. Im einen Moment noch in Gefahr, im nächsten schon gerettet. Das was Leserinnen von SEAL-Romanen doch eigentlich neben tollen Helden und einer prickelnden Liebesgeschichte wollen, sind spannende Szenen von Kämpfen und Befreiung. Und die sind eher rar, bzw. gekämpft wird fast überhaupt nicht.
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Re: Stephanie Tyler - Navy SEALs. Entführt

Beitragvon patwelli » 17.05.2011, 15:49

Das ärgert mich bei der Brockmann aber auch jedesmal - da geht es auch immer ratzfatz mit den Action Szenen, wenn denn überhaupt mal welche vorkommen. Ansonsten sind die Bücher auch eher dialoglastig und auf ein Paar fokussiert, spannende Ereignisse sind zwar oft genug drumherum, aber die werden leider auch fast immer unspektakulär gelöst.

Naja, mal schauen, wie es wird *g* - ich werde dann berichten.

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Re: Stephanie Tyler - Navy SEALs. Entführt

Beitragvon Marina G. » 17.05.2011, 17:00

Oh je.. ich werde das Buch auch bald lesen.... :neutral:
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Re: Stephanie Tyler - Navy SEALs. Entführt

Beitragvon ina » 17.05.2011, 17:49

ich hab das Buch damals gleich nach Erscheinen auf Englisch gelesen und obwohl es nur Mittelmaß war, kann ich mich nicht an solche Handlungslücken/sprünge erinnern :grübel aber um mehr sagen zu können, müsste ich es noch mal lesen, aber ich glaub von der deutschen Ausgabe werde ich doch die Finger lassen...
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Re: Stephanie Tyler - Navy SEALs. Entführt

Beitragvon Engel 77 » 17.05.2011, 17:51

ina hat geschrieben:ich hab das Buch damals gleich nach Erscheinen auf Englisch gelesen und obwohl es nur Mittelmaß war, kann ich mich nicht an solche Handlungslücken/sprünge erinnern :grübel aber um mehr sagen zu können, müsste ich es noch mal lesen, aber ich glaub von der deutschen Ausgabe werde ich doch die Finger lassen...

Darfst gern meine haben Melli ;)
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Re: Stephanie Tyler - Navy SEALs. Entführt

Beitragvon Schnuffi » 17.05.2011, 17:52

Falls das jemand abgeben mag.... ich heb mal das Patschehändchen...
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Re: Stephanie Tyler - Navy SEALs. Entführt

Beitragvon Letanna » 17.05.2011, 18:08

Bei mir ist das Buch schon wegen der mittelmäßigen Bewertungen bei amazon von meinem WZ geflogen. Deine Bewertung bestätigt das nur. Nichts für mich.
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Re: Stephanie Tyler - Navy SEALs. Entführt

Beitragvon Marina G. » 25.06.2011, 16:09

Meine Einschätzung:
Dr. Isabelle Markham, eine Ärztin, entscheidet sich dafür nach Afrika zu gehen und für Ärzte ohne Grenzen zu arbeiten. Dies ist eine gefährliche Entscheidung, denn ihre Mutter ist Senatorin in den USA und Isabelle wird von Rebellen entführt. Nun soll der starke Navy Seal Jake Hansen sie retten. Bei der Rettungsaktion geraten die beiden unter Beschuss und können in letzter Minute entkommen. Nicht nur die Gefahr in der sich Isabelle befindet lässt ihren Puls rasen, sondern auch der verschlossene Seal, der all ihre Sinne sofort entfacht.

Jake hat in seinen Leben schon viele gefährliche Einsätze überstanden, doch als die Ärztin Isabelle rettet ahnt er, dass sie eine große Gefahr für seine Gefühle werden könnte. Zurück in den USA schwebt Isabelles Leben immer noch in Gefahr, da die Täter nicht geschnappt werden konnten. Also wird Jake als ihr persönlicher Bodyguard eingestellt...

Die ersten Seiten dieses Romans beginnen spannend und rasant und lassen den Leser auf eine spannende Geschichte hoffen. Doch leider baut das Buch nach diesem interessanten Beginn stark ab. Die Handlung zieht sich nur sehr langsam dahin. Die Hauptprotagonisten bleiben trotz der vielen Seiten und der vielen Zeit, die sich die Autorin mit ihnen befasst eher blas. Die Grundidee mit einer Heldin, die für Ärzte ohne Grenzen arbeitet und in Afrika stationiert ist, fand ich sehr gut, die Autorin hätte mehr daraus machen können. Für mich war dieses Buch bis jetzt das schwächste Buch aus dem Romantic Thrill Programm. Wer Lust auf einen guten Seal Roman hat sollte zu den Romanen von Marliss Melton, Michelle Raven oder Suzanne Brockmann greifen.

Bewertung:
2 von 5 Punkten
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Re: Stephanie Tyler - Navy SEALs. Entführt

Beitragvon sabinett » 26.06.2011, 12:20

so ich bin jetzt mit dem Wanderbuch fertig :backe danke Mallory, hätte ich es mir gekauft, ich hätte es sehr bereut.

Eins vorweg, das Buch ist gar nicht sooo schlecht, aber es hat Längen, da habe ich schonmal quergelesen und überblättert und bis die endlich mal beim Sex waren :roll, da hatte die Zweitgeschichte eher welchen :???:

Ich liebe ja SEALs die sind so toll!! Aber die Zweitgeschichte um Clutch&Sarah nervt mich schon sehr und vergewaltigt und verprügelt - ne nicht meins und Afrika ist auch nicht so mein Ding also
nur 3 von 5 :buch

:grübel aber die Brüder klingen interessant, wenn es einer rumschickt, ich werd's lesen :hihi
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*Philippe Dijan*
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Re: Stephanie Tyler - Navy SEALs. Entführt

Beitragvon patwelli » 21.07.2011, 11:28

Unter engen feindlichen Beschuss gelingt es SEAL Jake Hansen und seinem Halbbruder Nick, die Ärztin Isabelle Markham aus den Händen ihres Entführers zu befreien und unter großen Mühen aus dem Land zu bringen. Während ihrer Rekonvaleszenz kann Isabelle den attraktiven SEAL einfach nicht vergessen, seine Lippen brennen immer noch auf ihren, denn es war ihr wichtig, dass nicht ihr Entführer der letzte war, der sie berührt und geküsst hat. So fällt Jake diese Rolle zu, auch er ist den Reizen der Ärztin erlegen, würde dieses aber nie zugeben. Ausgerechnet er wird dann als Bodyguard ausgewählt, um Isabelle weiterhin vor ihren nicht gefassten Entführern zu beschützen, denn sie ist wild entschlossen, wieder nach Afrika zu gehen. Nur dort kann sie ihrer Meinung nach etwas bewirken, nur dort kann sie ihre Talente vernünftig einsetzen. Ihre Sturheit und Rücksichtslosigkeit machen es Jake nicht leicht, seinem Job nachzugehen. Bis dann ihr Entführer wieder auf den Plan tritt.

Superman trifft auf Superwoman, zu keiner Zeit lässt uns Stephanie Tyler vergessen, was für zwei starke, unabhängige und dominante Charaktere aufeinander treffen. Gefühle wollen sie nicht zulassen und sie gehen auch mal gerne mit dem Kopf durch die Wand, wenn es nicht in ihrem Sinne läuft. Isabelle will unbedingt wieder nach Afrika, um etwas zu bewirken, schade um die Missachtung der bedürftigen Personen im eigenen Land, ihrer Meinung nach brauchen die wohl keine Hilfe. Sie benimmt sich total egoistisch, kindisch und rücksichtslos, ihr Wille ist der einzige, der zählt. Genauso ist Jake, ein harter Kerl, der durch die härteste Schule gegangen ist, die man sich nur vorstellen kann. Er ist so hart im Nehmen, dass er mit einer gerade vernähten Schusswunde durchaus Klimmzüge machen kann, ohne dass die Naht wieder platzt. Ein Kerl wie er lässt sich doch nicht von seinem Körper unterkriegen, solange die Gliedmaßen noch dran sind, sind es eh nur Kleinigkeiten. Gefühle stören nur im Kampfeinsatz und passen so überhaupt nicht zu seinem ansonsten bisherigen recht verkorksten Leben.

Unterschwellig aggressiv ist der durchgehende Tenor dieses Buches. Es wird ständig geschossen, gekämpft, Leute entführt, irgendetwas in die Luft gejagt und sich geprügelt. Selbst der Sex ist aggressiv, schnell, heftig und voyeuristisch, Gefühle bleiben größtenteils auf der Strecke. Man erkennt sowieso nicht, wieso sich Isabelle und Jake so dermassen voneinander angezogen fühlen, sie verletzen sich ständig und nur weil er sie nach der Befreiung geküsst hat, spielt er auf einmal eine bleibende Rolle in ihrem Leben. Man hat den Eindruck, es hätte auch irgendjemand sonst sein können. Die Sorgen ihrer Mutter und ihres Patenonkels wischt Isabelle hochnäsig beiseite – ihr passiert schon nichts, wie man ja sehen konnte. Alle sollen sie in Ruhe lassen, sie will doch nur ungestört das machen, was sie will und sonst nichts. Alle anderen haben ja keine Ahnung, sie ist wichtig und kann überall mitmischen, dass sie dabei wertvolle Kräfte vergeudet, die woanders besser eingesetzt wären, als ihr Kindermädchen zu spielen, bemerkt sie gar nicht.

So brutal und wild wie Afrika versucht Stephanie Tyler auch ihre Helden darzustellen. Alle haben Superkräfte, können in unmenschlichen Situationen überleben und zeigen keine Schwächen, das passt nicht zu ihrem Image. Mit Jakes Stiefbruder Chris versucht sie der Geschichte noch einen leichten paranormalen Touch zu geben, was gründlich misslingt. Auch die Nebengeschichte um Sarah und Clutch funktioniert nicht, auch hier muss man Gefühle mit der Lupe suchen. Außerdem wirkt die Hintergrundstory um Clutch ziemlich an den Haaren herbeigezogen, kaum vorstellbar, dass es wirklich auf diese Art funktionieren sollte. Mit Isabelle hat sie auch noch eine richtige Zicke geschaffen, ihr Egoismus war einfach nicht auszuhalten. Auch die Leseprobe für den nächsten Band ist nicht wirklich spannend, es geht gleich weiter mit den angeblich so durchsetzungsfähigen und allesalleinekönnenden Frauen. Der Stil ist außerdem recht holprig und abgehackt, man hat oft das Gefühl, dass ganze Absätze fehlen, die Handlung geht oft aus dem Zusammenhang gerissen weiter. Lediglich die Lyx Qualität ist ungemindert hochwertig, hier gibt es keine Leseknicke und das Innencover ziert wieder ein stimmungsvolles Bild.

Fazit

Brutal, explosiv, gefährlich und übermenschlich – Stephanie Tyler wollte mit ihren SEALs absolute knallharte Superhelden erschaffen. Leider ist sie mächtig über das Ziel hinausgeschossen, ihre Helden wirken gefühllos, hochnäsig und introvertiert. Die gegenseitige Anziehungskraft ist nicht spürbar und auch nicht nachvollziehbar, die Handlung obstrus, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf Action ausgelegt ist. Das Benehmen der Charaktere ist kaum zu ertragen, eine Fortsetzung lockt nicht im Geringsten.

Ich habe dem Buch nur 2 von 5 Punkte gegeben - sie war mir ja sowas von unsympathisch.

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Re: Stephanie Tyler - Navy SEALs. Entführt

Beitragvon mallory » 21.07.2011, 21:49

Wenn die Action dann wenigstens beschrieben würde...!
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Re: Stephanie Tyler - Navy SEALs. Entführt

Beitragvon Wildfee » 22.11.2017, 09:12

:grübel
Ich bin jetzt bei Seite 50 und habe auch schon einige Kritikpunkte gefunden. Bislang sind die Protas noch nicht nervig, aber wenn ich mir eure Rezis so anschaue, brauche ich ja gar nicht weiterlesen. Die Lebenszeit ist zu kostbar, um sie mit schlechten Büchern zu vergeuden :???:
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Re: Stephanie Tyler - Navy SEALs. Entführt

Beitragvon mantacabrio » 22.11.2017, 09:54

Wildfee hat geschrieben::grübel
Ich bin jetzt bei Seite 50 und habe auch schon einige Kritikpunkte gefunden. Bislang sind die Protas noch nicht nervig, aber wenn ich mir eure Rezis so anschaue, brauche ich ja gar nicht weiterlesen. Die Lebenszeit ist zu kostbar, um sie mit schlechten Büchern zu vergeuden :???:


Ich muss dir ganz erhlich sagen, ich kann mich an das Buch gar nicht mehr so wirklich erinnern. :grübel
Müsste es aber gelesen haben, denn es sagt mir schon was, denn ich bin der Meinung ich habe alle Teile gelesen.
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Re: Stephanie Tyler - Navy SEALs. Entführt

Beitragvon sabinett » 22.11.2017, 10:05

Ich habe es 2011 gelesen und die SEALS fand ich toll, die Zweitgeschichte um Clutch&Sarah nervte mich, dann eine *** :brüll , das Buch bekam 3 von 5 von mir, die 3 für die SEALS :augen

den 2. Band habe ich allerdings genervt abgebrochen, also weg damit so toll sind SEALS dann doch nicht
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