Martin, Steve: Shopgirl

Liebesromane unserer Zeit ala Sparks, Ahern, Patterson und Co

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Martin, Steve: Shopgirl

Beitragvon LillyV » 10.10.2007, 09:11



Bild
Shopgirl
Steve Martin
Manhattan 2002 Gebundene Ausgabe



Buchinhalt

Mirabelle Butter(s?)field ist eine liebenswerte Träumerin. Sie verkauft Handschuhe in einem Nobelkaufhaus in Beverly Hills, obwohl niemand mehr Handschuhe braucht, und wirkt stets ein wenig verloren in dieser sorgsam inszenierten Welt des Reichtums und der Selbstdarstellung.
Durch ihre Bescheidenheit und zerbrechliche Schönheit steht sie immer etwas abseits, und doch geht ein eigenartiger Zauber von Mirabelle aus.
Sie selbst ahnt nichts von ihrem bezaubernden Charme, der aber gerade dadurch umso anziehender wirkt.
So erregt sie schließlich die Aufmerksamkeit von Ray Porter, einem Millionär, der mit beiden Beinen im Leben steht. Ray könnte der Märchenprinz sein, der Mirabelle erlöst.
Doch Rays Vorstellungen von der Liebe sind erheblich pragmatischer als die von Mirabelle. Und damit beginnt ein Reigen von Trennungen und Versöhnungen, bis Ray endlich seine Gefühle für Mirabelle begreift. Doch da könnte es bereits zu spät sein...

'Shopgirl' ist ein Märchen über ein modernes Aschenputtel.
Doch was wäre ein Märchen ohne Prinz und Happy End - und was wäre ein Roman von Steve Martin ohne Humor, ohne Scharfsinn, ohne diese Träne im Augenwinkel, von der man nicht weiß, ob sie vom Lachen oder Weinen herrührt.

Meine Meinung

Was für ein Buch!!! Ich bin auf eine unergründliche Art schlichtweg begeistert!

Ohne jede positive Erwartung habe ich mich, nachdem ich es monatelang im regal der Stadtbiblio links liegen ließ, an dieses Werk gemacht, nur von purer Neugier getrieben wie so ein Buch von Steve Martin wohl von innen ausschaut.

Eben jener Steve Martin - für mich bis dato hauptsächlich Inbegriff für alberne Komödien und Unbekümmertheit - hat mich mehr als überrascht!
Er legt so viel Feingefühl für die Melancholie des Lebens dar, dass sich C. Ahern für P. S. Ich liebe dich direkt noch eine Scheibe abschneiden kann.
Beim Lesen dachte ich schon relativ früh - also wer jetzt noch nicht deprimiert ist, wird es spätestens am Ende des Buches sein.
Aber Gott sei Dank rettet das Finale vor einem nötigen Besuch eines Psychiaters und man freut sich regelrecht über diesen Ausgang.
Der Autor schafft es durch seine Be- und Umschreibungen, einem Mirabelle und ihr (trostloses) Leben so nahe zu bringen, dass man sie regelrecht ins Herz schließt, mit ihr leidet und für sie auf bessere Zeiten hofft.

Mein Fazit

Während der Lektüre habe ich das Buch kein einziges Mal zur Seite gelegt und als ich schließlich die (leider nur) 190 Seiten durchgelesen hatte, war mir nach Korken knallen lassen ...

Da heißt es " 'Shopgirl' ist ein kleines Buch, weil es von einem kleinen Leben handelt. Und es ist ein großes Buch, weil es dieses kleine Leben so ernst nimmt. (Süddeutsche Zeitung)"
->Das trifft den Nagel auf den Kopf! Dem kann ich nur beipflichten.
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Beitragvon Gipsy » 10.10.2007, 11:33

Wow, danke für die Rezi :D

Da ich Steve Martin genauso gesehen hab wie Du (dämliche Komödien), hatte ich kein Interesse daran, das Buch zu lesen. aber so wie du es beschreibst, scheint es sich tatsächlich zu lohnen.
Melancholische Bücher, die einem die Tränen in die Augen treiben und trotzdem ein Happy End haben, lese ich ja sehr gern in der Vorweihnachtszeit. Vielleicht solltei ch das Buch mal auf die Liste setzen ;)

Danke für den Tipp :blume
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Beitragvon gini » 10.10.2007, 12:49

ui super! danke für den tipp - das buch klingt richtig gut...

und schwups, rauf auf meinen wz ;)
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Beitragvon sabinett » 10.10.2007, 12:56

danke für den Tip, das klingt wirklich gut :hi
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Beitragvon LillyV » 10.10.2007, 14:15


Ohweh, ich hoffe das Ding (und folglich ich) enttäuscht euch nicht :unschuldig

@Gipsy: "dämliche Komödien" -> exakt mein Gedanke, hab mich nur nicht getraut, es so deutlich auszusprechen ;)
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Beitragvon gini » 10.10.2007, 17:28

och, ich weiß nicht...."housesitter" mit goldie hawn fand ich witzig :lol:
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Beitragvon Lenya » 10.10.2007, 17:41

gini80 hat geschrieben:och, ich weiß nicht...."housesitter" mit goldie hawn fand ich witzig :lol:


Den mag ich auch total gern :D
Den Film "Shopgirl" hätte ich mir aber eher wegen Claire Danes angesehen... aber wenn ihr den nicht so toll fandet lasse ich es.
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Beitragvon Schnuffi » 10.10.2007, 22:07

gini80 hat geschrieben:och, ich weiß nicht...."housesitter" mit goldie hawn fand ich witzig :lol:


Den find ich auch klasse.
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Beitragvon lemmy » 10.10.2007, 22:35

Da ich Steve Martin als Schauspieler sehr mag (gute Komiker sind auch meistens Melancholiker), habe ich das Buch schon vor längerer Zeit gelesen.
Mir hat es sehr gut gefallen und man nimmt wirklich Anteil am Leben der Personen.
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Beitragvon LillyV » 11.10.2007, 08:51

Ach, Shopgirl gibt´s auch als Film?
Soso, man wird alt wie ne Kuh und lernt immernoch dazu ...
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Beitragvon Gipsy » 16.10.2007, 13:55

Der Film klingt interessant - noch dazu Clare Danes. Danach muss ich wohl auch mal Ausschau halten :)
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Beitragvon blaueblume1 » 19.10.2007, 17:23

Ich hab mir das Buch jetzt besorgt - besteht Interesse als WB?
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Beitragvon sabinett » 20.10.2007, 12:46

blaueblume1 hat geschrieben:Ich hab mir das Buch jetzt besorgt - besteht Interesse als WB?


ach schon diese Frage :oops: aber bitte bitte an allerletzter Stelle :lach
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Beitragvon gini » 11.11.2007, 12:24

ich hab das buch jetzt durch - und bin nicht so begeistert. mir gefiel der schreibstil nicht, ich konnte mich in die charas nicht reinversetzen und auch das ende ..... naja.

sicherlich liegt es daran, dass ich eigentlich keine tragischen/ melodramatischen bücher / filme mag - ich mags lieber witzig, richtig romantisch - so rosarote-brille-mäßig.......
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Beitragvon sabinett » 16.11.2007, 18:49

ich bin auch gerade mit dem Wb durch und gefallen hat es mir schon, der Mann kann definitiv super schreiben... aber ganz überzeugt hat's mich ja nicht. Zuviel Depre und das arme Mädel...

Allerdings konnte man sich reinversetzen in die Charas, genau so sind die Amis...

Den Schluss fand ich gut und für Mirabella wirklich toll!!!
Diese Linda mit ihrer nach Lavendel duftenden *M*ö*s*e*, da hat's mich weggerissen :lach
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