
Wolfsträume: Roman
Alisa Sheckley
Heyne Verlag 2009-10-05 Taschenbuch 448 Seiten
OT: The Better To Hold You, 2009
Dieses Buch ist der 1. Teil einer Reihe (laut Angabe vorne im Buch):
1. Wolfsträume
2. Wolfslied
3. Wolfsauge
Klappentext:
Das Leben der jungen Tierärztin Abra Barrow ändert sich schlagartig, als ihr Mann Hunter von einer Geschäftsreise nach Rumänien seltsam ruhelos zurückkehrt und durch die Wohnung streift wie ein Tier in einem Käfig. Schon bald vermutet Abra, dass ihr Mann zu einem Werwolf geworden ist...
Während sich ihr Liebesleben immer aufregender gestaltet, wird der Alltag mit einem Werwolf zunehmend problematischer. Um ihre Beziehung zu retten, beschließen die beiden, New York zu verlassen und in ein einsames Haus auf dem Lande zu ziehen. Doch auch in der Abgeschiedenheit der Wälder kommen sie nicht zur Ruhe, und als ein geheimnisvoller Fremder auftaucht, zu dem Abra sich wie magisch hingezogen fühlt, wird ihre Liebe erneut auf die Probe gestellt.
Meine Meinung:
Dieses Buch geht zunächst einmal in eine etwas andere Richtung als viele andere paranormale Liebesromane, wo ja oft eine Frau einen geheimnisvollen Mann kennen lernt und sie sich mehr oder weniger schnell ineinander verlieben. In "Wolfsträume" ist die Heldin zur Abwechslung schon verheiratet, und zunächst wird viel vom Alltagsleben und den kleineren und größeren Streitigkeiten eines Paares erzählt, die wohl in jeder Partnerschaft auftauchen, egal, ob jetzt einer ein Werwolf ist oder nicht...

Vorsicht: Wer eine starke Kick-Ass-Heldin sucht, für den ist „Wolfsträume“ definitv das falsche Buch.

Die ersten zwei Drittel dieses Buches haben mich richtig gefesselt und ich wollte immer weiterlesen, um herauszufinden, was denn jetzt das Geheimnis ihres Mannes und des geheimnisvollen Fremden ist. Klar, wahrscheinlich irgendwie etwas Werwolf-artiges, aber was und wie nun genau?
Ein Teil der Spannung wird durch die Ich-Erzähl-Perspektive erzeugt. Abra erzählt die Geschichte (oftmals mit ziemlich intimen Details), dadurch weiß der Leser nie mehr als sie, ahnt aber natürlich etwas. Abra ist durch ihre freimütigen Geständnisse einerseits sehr sympathisch, andererseits wirkt sie aber auch etwas zu blauäugig, zu sehr in Hunter verliebt und von ihm unterdrückt. Hunter hingegen wird immer animalischer (und immer unsympathischer) dargestellt. Man wundert sich, ob Abra bei Hunter bleiben oder sich von ihm lossagen wird, denn es gibt auch noch einen Konkurrenten, ein rothaariger, schmächtiger und etwas heruntergekommener Tierjäger. (Hier gibt es aber kein offenes Liebesdreieck, Abra entscheidet sich am Ende für einen der beiden.)
Das letzte Drittel mit der Auflösung schlägt einen deutlich anderen Ton an als die ersten zwei Drittel, auf mich wirkte es zu hektisch und zu übereilt.

Meine Wertung:
Da mich das Buch – trotz einiger Schwächen - durchaus mitreißen und unterhalten konnte, gebe ich 4 von 5 Punkten.