
Mondherz: Roman
Christiane Spies
Knaur TB 2012-03-01 Broschiert 672 Seiten
Inhalt:
1456: Seit Konstantinopel gefallen ist, dringt das osmanische Heer immer weiter nach Westen vor, und Belgrad wird von der erschreckenden Übermacht belagert. In der Stadt hält sich auch die junge Adlige Veronika auf. Doch ihr steht nicht nur wegen der gefährlichen Zustände im Land eine ungewisse Zukunft bevor, denn Veronika ist Teil einer verborgenen Welt, von der normale Menschen nicht einmal etwas ahnen: Es gibt einen Bund von Werwölfen, der den mächtigsten Männern Europas im Geheimen dient. Seit sie selbst zur Werwölfin wurde, bestimmt der Bund auch Veronikas Leben. Aber als er ihr vorschreiben will, wen sie lieben soll, beginnt sie, um ihre Freiheit – und ihre Liebe – zu kämpfen …
Quelle: Droemer Knaur
Meine Meinung:
Eigentlich bin ich nicht grade ein Fan von historischen Romanen, aber ab und an finden sie doch ihren Weg auf meinen Lesestapel, vor allem dann, wenn sie ein paar phantastische oder my(s)thische Elemente beeinhalten.
Mondherz ist in vielerlei Hinsicht ein sehr interessanter und vor allem ein guter Roman.
Wenn man wie ich eher selten historische Romane liest, fällt einem bei Mondherz schon mal positiv auf, das die historischen Hintergründe gut recherchiert sind und sie eine Epoche und eine Gegend beleuchten, die man meinem Empfinden nach eher selten als Lesestoff verpackt antrifft. Die Geschichte spielt im heutigen Ungarn, Tschechien, Slowenien und angrenzenden Ländern bzw. im damaligen Königreich Ungarn. Um die historischen Fakten herum hat die Autorin nun eine Werwolfgeschichte gesponnen, die mit phantastischen Elementen eher sparsam umgeht, dadurch aber auch gut für Nicht-Fantasyleser geeignet ist. Die Werwölfe hier haben den interessanten Aspekt, das es sie nur in männlicher Form gibt und man daher nur zum Werwolf gemacht werden kann und nicht als solcher geboren wird. Veronika als weibliche Werwölfin ist einzigartig. Es gibt auch eine Romanze, die aber ebenso zurückhaltend beschrieben ist und recht dezent daher kommt.
Die Charaktere sind mir persönlich manchmal ein wenig zu "trocken", nichtsdestotrotz aber anschaulich, lebendig und vielschichtig. Einzig und allein die Länge des Romanes hat mich ein wenig gestört, aber wie so vieles ist das Geschmackssache. Der Stil ist flüssig und zu meinem nicht geringen Erstaunen hat er mir auch richtig gut gefallen. Das schaffen bei mir nicht viele deutsche AutorInnen und ist für mich ein Grund es lobend zu erwähnen

Fazit: Wer gerne historische Romane liest und zugleich Fantasy mag, wird vielleicht einen etwas größeren Fantasyanteil missen, für Romantasyleser ist definitiv zu wenig Lovestory enthalten. Wer jedoch grade beide Aspekte in geringer Dosis mag, sollte hier zugreifen!
Meine Wertung:
9 von 10
