
Liebe im Spiel
Kate Saunders
Fischer (Tb.), Frankfurt 2006-09 Broschiert 464 Seiten
Inhalt:
Selena, Nancy, Lydia und Rufa sind Schwestern, und zwar außergewöhnliche: ihr Vater war ein Bohémien, ihr Blut reicht zurück bis zu Wilhelm dem Eroberer, sie sind herausragende Schönheiten - und komplett pleite. Da hilft nur eines: ein reicher Mann muss her und so fahren die beiden ältesten Schwestern, Rufa und Nancy, nach London auf der Suche nach einem passenden Heiratskandidaten, der das geliebte Herrenhaus der Familie vor der Versteigerung retten kann. Dass die Liebe natürlich eigene Wege geht, war hingegen nicht eingeplant ...
Meine Meinung:
Ein ziemlich ungewöhnliches Buch. Von der Thematik her erinnert es sehr an einen Regency, der um 200 Jahre in die Zukunft verlegt worden ist - und so liest sich das Buch auch, zumindest in der ersten Hälfte. Die zweite Hälfte beschäftigt sich dann mit den Problemen, die die Schwestern in der Ehe haben und damit hatte ich dann meine Schwierigkeiten: viele der Probleme fand ich konstruiert, das Verhalten der Schwestern, insbesondere Rufas, nicht nachvollziehbar. Am meisten gestört haben mich jedoch die Zeitsprünge. Auf einige Szenen war ich sehr gespannt und habe voller Ungeduld umgeblättert - nur um festzustellen, dass die Szene übersprungen wurde und wir wieder mal 2 Wochen weiter waren. Ich hätte mir einfach mehr Dialoge und ausführlichere Szenen gewünscht.
Übrigens, das Buch klingt nach Klappentext und auch nach meiner obigen Beschreibung sehr nach Freche-Frauen-Roman und so, als würden alle Schwestern eine wichtige Rolle spielen. Das trifft beides nicht zu. Das Buch ist weniger humorvoll als man nach Lesen des Klappentextes meinen müsste, es ist eher ruhig und stellenweise tiefgründig. Auch im Vordergrund steht der Umgang mit dem Tod des geliebten Vaters, der von allen nur "Der große Mann" genannt wird. Und auch, wenn wir alle Sichtweisen der Schwestern mitbekommen, ist Rufa doch eigentliche Hauptdarstellerin.
Ein sehr menschliches Buch - vielleicht gerade wegen des teilweise nicht nachvollziehbaren Handelns.
Am Anfang dachte ich, dass das Buch durchaus 10 Punkte bekommen könne. Dann war ich langsam auf soliden 8 und in der Mitte des zweiten Teils auf 7 Punkte herunten. Doch der Schluss hat mich wieder so sehr berührt und insgesamt hat mir die Atmosphäre in dem Buch so gut gefallen, dass ich dem Buch insgesamt 9 Punkte von 10 vergebe.
