
Ein Haus im Himmel.
LaVyrle Spencer
Goldmann Wilhelm GmbH 1997 Broschiert 220 Seiten
OT: A promise to cherish
Inhalt
Allein unter Wölfen - so fühlt sich die junge Ingenieurin Lee Walker in ihrem Job. Als ihr größter Konkurrent ihr einen blenden dotierten Posten in seiner Baufirma anbietet, ist sie daher hellauf begeistert über die unerwartete neue Chance. Noch will sie nicht wahrhaben, dass Sam Brown nicht nur ihre beruflichen Qualitäten schätzt.... Quelle: Goldmann
Meine Meinung:
Ich hatte schon so einige Bücher von der Autorin gelesen und sie haben mir eigentlich fast alle ausnahmslos sehr gut gefallen. Bisher jedenfalls, denn dieses Buch fällt mal wieder unter die Kategorie arme verfolgte Heldin und typischer 80er Jahre Schinken.
Lee ist zu einem Viertel Indianerin - und das bestimmt auch ihr ganzes Denken und Leben. Ihr ehemaliger Boss hat sie nur eingestellt, weil sie Indianerin ist, sie weigert sich, die Vizepräsidentschaft anzunehmen damit er keine staatlichen Vorteile bekommt wegen Minderheitenregelung. Ihre Ehe ist gescheitert weil sie ja nur eine dumme Squaw ist und unfähig, ihren Mann zu halten und die Kinder zu erziehen. Außerdem ist sie ja die einzige Frau in einem dem Männern vorbehaltenen Beruf und muss sich dadurch natürlich doppelt beweisen und bekommt natürlich nie die Anerkennung, die sie ja eigentlich verdient - ja warum hat sie denn dann den Beruf ergriffen *haarerauf*. Ihr merkt schon, es zieht sich durch das ganze Buch, dass sie ja eine arme, verfolgte und unfähige Frau ist, nur weil sie Indianerin ist - oder gerade deshalb? Man hat immer das Gefühl, Lee nimmt ihre Abstammung als Grund, wenn in ihrem Leben halt etwas nicht so läuft wie es eigentlich sollte. Was machen eigentlich wir armen Hascherl, die nicht von verfolgten Völkern abstammen, wir müssen doch tatsächlich andere Gründe suchen. Sie versteckt ihre Abstammung auch nicht, sie ist halt was sie ist, sollen es doch alle sehen - aber sie impliziert in jedem anderen die Gedanken, dass sich alle Leute halt daran stossen.
Am Anfang vertauscht sie ihren Koffer mit Sams, daher lernen sich die beiden kennen. Während sie seinen Koffer durchsucht und sich über ein Playboy Magazin richtig aufregt, rastet sie doch fast völlig aus, als sie merkt, dass auch Sam ihren Koffer dursucht hat. Trotzdem kommen sich die beiden näher, aber Lee kann über ihre großen Probleme einfach nicht mit ihm reden. Bei diesen Heimlichtuereien wirkt sie sehr unsymphatisch und man kann es einfach nicht verstehen, denn so großartig sind ihre Probleme gar nicht - nur sie alleine macht Berge daraus, die sie arme Indianerin ja nicht überwinden kann.
Sollte jemand diesen Roman als erstes von der eigentlich sehr guten Autorin lesen, so sollte er ihr auf jeden Fall noch eine zweite Chance geben - mein All-time-Favorit ist immer noch Melodie des Lebens.
Ich gebe dem Buch 2 von 5 Punkten - aber nur, weil Sam einfach nicht aufgibt.
