Die Prophezeiung von Umbria. Der schlafende König 01
Deborah Hale und Miriam Pstross
Mira Taschenbuch im Cora Verlag 2006-10-10 Broschiert 412 Seiten
Inhalt:
Maura lebt in Umbria, einem Königreich, in dem die Leute an die Güte des Givers glauben, die heilenden Kräfte der Kräuter und daran, anderen zu helfen ohne etwas dafür zu wollen. Doch das hat sich mit dem Einfall der Han aus dem Süden geändert. Jetzt wird das Land unterdrückt und die alten mystischen Legenden, wie z.B. die des Waiting King und seiner Destined Queen, die die Eindringlinge vertreiben und den Frieden wiederherstellen sollen, werden als dummes Geschwätz abgetan. Umso überraschter ist Maura, als sie von ihrem weisen "Onkel", der sie aufgezogen hat, erfährt, dass sie selbst die Destined Queen ist und dass nun die Zeit gekommen ist, sich auf die Suche nach ihrem Gemahl, dem Waiting King, zu machen. Die einzige Begleitung auf ihrer gefahrvollen Reise ist der Vogelfreie Rath. Damit ist Maura nicht zufrieden, den sie hält ihn für gefährlich und nicht verantwortungsbewusst. Doch im Laufe ihrer Suche, gejagt von den Hans, erweist sich Rath als treuer Freund und Gefährte. So langsam ist sich Maura gar nicht mehr sicher, ob sie den Waiting King nicht noch ein wenig länger warten lassen soll und nicht lieber mit Rath glücklich werden sollte ...
Meine Meinung:
Deborah Hale hat eine wunderbare Welt geschaffen! Ich hatte beim Lesen von Umbria immer diese wunderschönen tschechischen Märchenfilme vor Augen. Die Legenden sind gut erzählt und Magie wird eher sparsam eingesetzt. Maura und Rath verbringen viel Zeit miteinander, Zeit, in der sie miteinander reden, sich gegenseitig vieles beibringen und sich letztendlich ineinander verlieben. Besonders gut hat mir Raths Entwicklung gefallen: zunächst hat er eine "erst-komm-ich-dann-die-anderen"-Attitude, die auch verständlich ist, wenn man bedenkt, dass jahrelang davon sein Überleben abgehangen hat. Dennoch kümmert er sich von Anfang an liebenswert um Maura. Schließlich verändert sich seine Einstellung ganz langsam, so dass er Mauras Leben so hoch einschätzt wie sein eigenes, und schließlich ihr Wohl über sein Leben stellt. Auch fängt er nach Jahren des Zweifelns wieder an, an den Giver zu glauben und hilft anderen Menschen, obwohl er sich selbst in Gefahr bringt. Seine Selbstzweifel und seine Zerrissenheit sind auch rührend zu lesen, wo er doch nach außen hin ein richtiger Schurke ist und seine Maura auch gern mal ärgert.
Trotz aller Gefahren unterdrücken die Abenteuer nicht die Liebesgeschichte, die immer im Vordergrund steht. Manchmal fand ich mich eher an eine Geschichte für Jugendliche à la die Brüder Löwenherz erinnert, aber da ich so etwas trotz meiner 24 Jahre immer noch gerne lese, hat es mich überhaupt nicht gestört.
Maura ist auf jeden Fall eine würdige Königin und ich war vorhin bei amazon, um mir die Fortsetzung zu bestellen. Hoffentlich kommt sie bald an!!!