Skandal um Lady AmelieJuliet Landon
Hamburg : Cora Verlag GmbH & Co. KG, 2010 Taschenbuch
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Erscheinungstag: Dienstag, 13. April 2010
Bandnummer: 0051
Bestellnummer: 0843100051
Inhalt: Um einem Skandal zu entkommen, flieht die schöne junge Lady Amelie aus London und zieht nach Richmond. Hier, in dem hübschen Städtchen an der Themse, begegnet sie dem Mann wieder, den sie für einen arroganten Aristokraten hält: Nicholas Elyot. Doch der elegante Lord ist gar nicht so, wie sie dachte! Das wird ihr klar, als er sie spontan beschützt, um einen weiteren Skandal zu vermeiden. Er verlobt sich sogar mit ihr, und in Amelie erwachen zärtliche Gefühle. Aber was empfindet er für sie? Nichts, muss sie leider vermuten. Denn er verlässt Richmond ohne ein einziges Wort des Abschieds... Quelle: Cora
Meine Meinung: Von diesem Roman bin ich sehr enttäuscht. Das liegt nicht am Plot sondern am Schreibstil der Autorin. Juliet Landon schreibt hier sehr umständlich und irgendwie langweilig. Bsp.:
In dem gedämpften Licht wirkte er größer und dunkler als sonst, doch inzwischen war ihr selbst das kleinste Detail seine makellosen Abendanzugs vertraut. Während des Konzerts hatte sie sehr bewusst wahrgenommen, dass er jeden anderen Mann im Saal an Eleganz und Aussehen übertraf und jede Frau seine stattliche Erscheinung verlangend musterte, voller Neid, nicht an seiner Seite sein zu dürfen. In diesem Stil sind sogar die Erotikszenen gehalten. Mehr als einmal hatte ich das Bedürfnis vorzublättern, wollte ich doch wissen, ob ich mich mit dem Machwerk noch anfreunden könnte. Leider gibt es im Roman auch einige Ungereimtheiten, die mir negativ aufgefallen sind. So legen die Bewohner Richmonds angeblich sehr viel Wert auf Anstand und versuchen jeden Skandal zu vermeiden, trotzdem scheint es nicht ungewöhnlich dass Verlobte auch die Nacht miteinander verbringen. In einer Szene heißt es:
...denn als Lise (die Zofe)
am Morgen hereinkam, den Morgentee brachte und die Vorhänge von den Fenstern zurückzog, fiel das Licht direkt auf die gegenüberliegende Wand, von der das Portrait Lady Chesters interessiert auf die beiden Liebenden in dem zerwühlten Bett niedersah. Ich dachte, nun würde es endlich zu dem Skandal kommen, aber nichts, es schien keiner weiteren Erwähnung wert zu sein, dass die beiden unverheirateten Helden zusammen im Bett liegend gefunden werden. Diese Einstellung erscheint mir für einen Roman, der ca. 1820 spielt, doch sehr unglaubwürdig.
Auch hatte mir die Heldin ein paar Leichen zu viel im Keller (um den Helden zu zitieren) und das, was die Heldin für den eigentlichen Skandal hielt fand ich ganz harmlos, während der Grund für ihre ungewöhnliche Ehe für mich tatsächlich schockierend war. Obwohl der Plot eigentlich für viel Spannung und Dramatik sorgen müsste, plätscherte der Roman dank des Schreibstils der Autorin nur so vor sich hin.
Aus dieser Story hätte man mehr machen können!
Meine Wertung: leider höchstens 2,5 von 5