Werbung
Inhalt: Vier kürzere Geschichten um Liebe und Betrug, Verlassenwerden und Vertrauen wiederfinden.
Und liebe dich für alle Zeit: Verrat - so glaubt Christian, hat Melisande an ihm begangen - dabei hatte sie geschworen, ihn ewig zu lieben...
1508: Als die Novizin Melisande eines Tages einen schwer verletzten Mann vor den Toren des Klosters findet muss sie feststellen, dass es sich bei ihm um ihre große Liebe Christian handelt, den Mann, von dem sie glaubte er sei tot. Doch Christian ist verbittert und hasst sie, denn er ist der festen Überzeugung dass sie ihn in die Sklaverei auf einem Galeerenschiff verkauft hat um seinen Bruder, einen Grafen, heiraten zu können.
Meine Meinung: Obwohl Christians Hass und Verbitterung verständlich sind war es nur schwer für mich zu ertragen mitzuerleben, wie Melisande unter seinem Verhalten und seinen Vorwürfen leidet. Die Geschichte ist sehr dramatisch, hat aber ein schönes Happy End.
Schnee am Weihnachtsabend: Lügen - hat Rebecca benutzt, um sich und ihrer Familie das Überleben zu sichern - bis der Mann auftaucht, als dessen Ehefrau sie sich ausgegeben hat...
Meine Meinung: Rebecca hat, um für sich und ihre Schwestern ein Dach über dem Kopf und endlich eine bessere Zukunft zu haben, gelogen und sich als Ehefrau des Mannes ausgegeben, mit dem sie in Chicago einige Zeit in einer Pension wohnte und von dem ihr gesagt wurde, er sei bei einem Unfall verstorben. Nach längerer Zeit steht Lucas plötzlich vor ihr. Wider Erwarten setzt er sie nicht vor die Tür sondern lässt die kleine Familie bleiben. Doch als Rebecca und Lucas kurz davorstehen sich ihre Liebe zu gestehen wird Rebecca von ihrer Vergangenheit eingeholt, von der sie ganz sicher ist, dass Lucas sie nicht verzeihen können wird.
Eine schöne Geschichte, die zeigt, wie arm und bescheiden die Menschen vor über 100 Jahren noch lebten und wie hart sie für ein bisschen Sicherheit kämpfen mussten.
Jene andere Katherine: Verachtung - scheint alles zu sein, was Gavin Winslow noch für seine Frau empfinden kann - doch plötzlich wirkt Katherine wie ein ganz anderer Mensch, liebenswert und voller Leidenschaft...
Meine Meinung: Ein wunderbarer Roman, eine Zeitreise- und Bodyswitch-Geschichte, um eine Frau, die ein zweites Leben geschenkt bekommt. Allerdings im Körper einer Ehebrecherin, die gerade als Katherine darin "ankommt" in den letzten Zügen der Wehen liegt. Und von ihrem Mann, in den sich Katherine praktisch sofort verliebt, verachtet und gehasst wird. Für Katherine ist es ein harter Kampf, Gavin nicht nur zu beweisen dass seine Frau sich geändert hat sondern buchstäblich ein anderer Mensch geworden ist. Doch die Autorin schafft es, dies sehr glaubwürdig und schön darzustellen.
Denn dein Herz kennt den Weg: Untreue - hat John gezeigt, als er Bess sitzen ließ - nun will sein Bruder die schöne junge Frau heiraten.
Meine Meinung: Diese Geschichte nun ist ganz anders als die vorherigen. Bess wurde nicht nur von John sitzen gelassen, auch davor schon hat ihr Verlobter sie betrogen, indem er am Tag der Hochzeit mit ihrer Schwester durchbrannte. Dementsprechend ist ihr Vertrauen in Männer nicht mehr sehr groß als ihr Will verkündet, dass er die "Verpflichtungen seines Bruders übernehmen und sie heiraten wird". Will ist Farmer und lebt mitten in der Wildnis, wo jederzeit mit Indianerüberfällen zu rechnen ist. Er ist sehr direkt, ein Naturbursche, der das Herz auf der Zunge trägt und sich Hals über Kopf in Bess verliebt. Bess jedoch braucht deutlich länger, bis sie begreift, dass Will genau der Mann ist, dem sie endlich bedingungslos vertrauen und den sie ohne Angst lieben kann.
Meine Wertung: Ich hätte es nicht geglaubt, doch dies ist das erste Buch von Linda Lael Miller, das mir wirklich, wirklich gut gefallen hat! Die Frauen in diesen Geschichten haben, absichtlich oder nicht, Schuld auf sich geladen (bis auf Bess, die selbst betrogen wurde) und die Geschichten erzählen glaubwürdig, wie die Männer damit kämpfen ihnen diese Schuld zu vergeben und wie die Liebe schließlich doch siegt.
Außerdem kam mir vor allem bei der zweiten Story, die in einer kleinen Stadt in Amerikas Westen 1892 spielt der Gedanke, dass man bei so einem harten, zum Teil hoffnungslosen Leben viel eher an Gott und das Paradies glauben konnte, denn oft konnte es nach all der Mühsal eigentlich nach dem Tod nur noch besser werden. Also nicht nur ein schöner Liebesroman sondern auch noch einer der zum nachdenken anregt.
Daher vergebe ich für den Roman:
5 von 5